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28.5.2020

Die besten Kinder- und Jugend-Fußballbücher des Jahres

Das eigene Kind will partout nichts lesen. Bilder auf Instagram und YouTube anschauen geht okay. Aber Lesen? Ebbe, Nulllinie, die große Verweigerung. Wenn man sich traut, mal bittend nachzufragen - nur ein gelangweiltes Nö. Das liebe Kind fasst einfach kein Buch an.

Hier also ausgewählt spannende Bücher, die selbst die härtesten Totalverweigerer begeistern sollten. Alle drehen sich um Fußball und alle sind nominiert für den "Lese-Kicker", den Preis für das beste Kinder- und das beste Jugend-Fußballbuch des Jahres, der mit Unterstützung der DFB-Kulturstiftung von der LitCam, einer gemeinnützigen Gesellschaft der Frankfurter Buchmesse, ausgeschrieben ist.

Felix Neureuther, Bastian Schweinsteiger: Zwei Freunde im Fußballfieber

Beide waren schon miteinander befreundet, als sie noch auf den Plätzen und Skipisten der Welt unterwegs waren. Jetzt haben der Fußball-Weltmeister und Deutschlands ehemals bester Slalomfahrer wieder gemeinsame Sache gemacht und unterstützt durch die Illustratorin Sabine Straub zum zweiten Mal ein Kinderbuch veröffentlicht. Ixi und Basti reisen quer durch Europa, finden viele neue Freunde und am Ende kommt es zu einem tollen Fußballspiel. Ach ja, und der Lokführer hat die Frisur eines bekannten Bundestrainers. Ein Bilderbuch nicht nur für kleine Fußballfans.

Julien Wolff: Rausgekickt! Da waren’s nur noch zehn!

Julien Wolff, der sonst für die Tageszeitung Die Welt über den FC Bayern München und die Nationalmannschaft berichtet, hat für sein spannendes Jugendbuch den Fußball mit einer Detektivgeschichte kombiniert. Dem 15-jährigen Josh folgen Hunderttausende auf seinem You-Tube-Channel, ein ziemlich guter Kicker ist er auch noch. Er träumt davon, für die B-Jugend des FC St. Pauli zu spielen. Bei einem Fußballcamp in Los Angeles aber wird sein Freund Terry entführt, und plötzlich muss Josh nicht mehr dem Ball, sondern Verbrechern hinterherrennen. Mit dem actionreichen Mix aus Crime und Sportjugendroman liefert Wolff auf 192 Seiten einen kurzweiligen Thriller ab. Zum Mitfiebern.

Julian Voloj, Marcin Podolec: Ein Leben für den Fußball. Die Geschichte von Oskar Rohr

Viele Fußballfans in Deutschland kennen sicher noch Gernot Rohr, der etwa den jungen Zinedine Zidane als Trainer des FC Girondins Bordeaux formte und heute Nigerias Nationalmannschaft trainiert. Gernot Rohr ist der Großneffe des ehemaligen Nationalspielers und europäischen Topstürmers Oskar Rohr. Dessen Fußballerleben wird nun als spannender und stimmungsvoller Comic für junge Leser erzählt. Im Endspiel 1931/1932 traf der junge Oskar Rohr zum 1:0 für den FC Bayern München gegen die Frankfurter Eintracht. Der erste Titelgewinn des Rekordmeisters. Weil ihm sein Amateurstatus ein höheres Gehalt in Deutschland verwehrte, zog es Oskar Rohr nach Frankreich. Einiges im Leben Oskar Rohr bleibt umstritten, so soll er 1942 nach Deutschland ausgeliefert, einige Monate im Konzentrationslager Kislau bei Karlsruhe interniert und anschließend an die Ostfront abkommandiert worden sein. Unbestritten sind Rohrs Fähigkeiten als Stürmer. In der Saison 1935/1936 gewann Racing Pokal und Meisterschaft, auch und gerade weil Rohr in 28 Spielen 28 Tore erzielte. Bis heute ist der viermalige deutsche Nationalspieler mit 118 Erstligatoren Racings Rekordtorschütze. Der in New York lebende Julian Voloj, ein international erfolgreicher Autor von Graphic Novels, und der Zeichner Marcin Podoloc erzählen, wie den kleinen Oskar der Fußball früh begeisterte. Und wie er später, bloß weil er nach Frankreich wechselte, in Nazi-Deutschland als Landesverräter galt. Porträt des Lewandowskis der 30er, Zeitreise in einen so ganz anderen Fußball und dazu noch toll gezeichnet.

Ocke Bandixen: Der Wunderstürmer. Hilfe, ich habe einen Fußballstar gekauft!

Wessen Kinderjahre in den 70ern lagen, kennt vielleicht noch die Comicserie "Billy und die Fußballschuhe", bei denen ein kleiner Junge ein paar alte Fußballstiefel anzieht und plötzlich kicken kann, wie es damals nur Johann Cruyff oder Gerd Müller zu leisten vermochten. Die Serie erschien im Comicmagazin "Kobra" und lieferte das erzählerische Motiv für sehr, sehr viele Kinder-Fußballgeschichten, die folgen sollten. Klein kommt groß raus. Dem Hamburger Kinderbuchautor Ocke Bandixen ist nun eine neue Variante des Themas eingefallen. Der neunjährige Tim bietet beim Handyspiel "Ball im Netz" für den Bundesligastürmer Sergio Mavalli, der kurz darauf vor dem Haus von Tims Eltern steht und an der Tür klingelt. Schließlich habe Tim ihn ja gekauft. Tim ist erstmal sprachlos, hat aber doch bald eine Idee. "Der Wunderstürmer. Hilfe, ich habe einen Fußballstar gekauft", ist ein originelle, sehr witzig erzählte Geschichte über Fußball und Smartphones. Zum selbst Lesen oder auch zum Vorlesen ab sechs Jahren.

Jan Birck: Storm und der große Fußballsturm

Sporthistoriker behaupten, Fußball sei in China 300 Jahre vor Christi Geburt entstanden, das Treibballspiel Cuju sei die Urform unseres heutigen Fußballs gewesen. Jan Birck weiß es besser. Der Kinderbuchautor und Illustrator erzählt, wie der junge Klosterschüler Storm den Unterricht schwänzt, durchs Plumpsklo direkt in die eiskalte Nordsee platscht und dort dem Wikinger Ansgar dem Haarigen in die Fänge geht. Der verzichtet erstmal drauf, ganz England zu erobern, einem Hexenschuss sei Dank. Oben im Nordland angekommen, erfindet Storm den Fußball, denn schließlich will man als Neuer Eindruck machen. Der dritte Teil in Bircks Fußballepos handelt nun davon, wie Storm den Fußball zurückbringt nach England. Football is coming home als anarchisches Kinderbuch mit Illustrationen, die man sich gerne etwas länger anschaut. Der Münchner Merkur lobte: "Grandios komische Handlung mit einem sympathischen Helden."

Evelyn Boyd: Die drei ??? Teuflisches Foul

Schließlich dreht sich auch in der neuen Folge einer der beliebtesten Kinderbuchreihen der Welt alles um den Fußball. Wer kennt sie nicht: Justus, Peter und Bob, die drei jungen Detektive aus dem kalifornischen Rocky Beach. Seit den Serienstart in Deutschland wurden mehr als 16,5 Millionen Bücher verkauft und mehr als 45 Millionen Tonträger abgesetzt. Und immer, wirklich immer überreicht Justus die Visitenkarte mit den drei ???. Seit 50 Jahren findet man die klassisch schwarz eingebundenen Bücher in fast jedem Kinderzimmer. Diesmal beginnt das Abenteuer mit einem Fußballcamp in Rocky Beach bei dem Bälle verschwinden und aus dem nahen Wald seltsame Stimmen zu hören sind. Die jungen Leser dürfen selbst mit raten und den nächsten Ermittlungsschritt mitbestimmen. Der Klassiker überhaupt, diesmal im Fußballtrikot.

Auf der im Vorfeld unter zahlreichen Einreichungen ausgewählten Shortlist, die jeweils fünf Nominierungen für die Bereiche Kinder- und das Jugendbücher umfasst, stehen weiterhin folgende Titel:

- Tina Blase: FC St. Pauli Rabauken. Auf heißer Spur

- Frauke Nahrgang: Die Kickerbande. Ein starker Spieler für das Team

- Daniel Keita-Ruel: Zweite Chance. Mein Weg aus dem Gefängnis in den Profifußball

- Benjamin Tonn: EM 2020. Stars, Teams, Stadien

Über die Gewinner des "Lese-Kicker" entscheiden nicht zuletzt die Kinder und Jugendlichen selbst: 150 Schulklassen aus ganz Deutschland haben sich für die Teilnahme beworben und geben im Laufe des Jahres ihre Stimme ab. Darüber hinaus fließt das Votum einer prominent besetzten Jury, unter anderem mit Manuel Neuer, in das Ergebnis ein. Die Preisverleihung ist im Oktober im Kulturstadion der LitCam und der DFB-Kulturstiftung auf der Frankfurter Buchmesse geplant. Schirmherrin des "Lese-Kickers" ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien ,Prof. Monika Grütters.

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Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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