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1.8.2023

Weltmeister Stefan Reuter: „Mit dem Turnier möchten wir ein Zeichen für Inklusion im Fußball setzen“

Stefan Reuter ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer aller Zeiten. Der 56-Jährige wurde Weltmeister, Europameister, fünfmal Deutscher Meister und UEFA-Champions League-Gewinner. Der heutige Manager des FC Augsburg spricht über das Engagement des Erstligisten für Inklusion und die Rolle als Gastgeber des FußballFreunde-Cups Süd - eines Gemeinschaftsprojekts der Sepp-Herberger-Stiftung, der DFL Stiftung und des Bayerischen Fußball-Verbandes.

Herr Reuter, mit dem FußballFreunde-Cup wurde im Rahmen der Saisoneröffnung des FC Augsburg ein inklusives Fußballturnier veranstaltet. Was hat Ihren Verein dazu bewogen, sich um die Ausrichtung zu bemühen?

Als Sportverein ist es für uns eine Grundtugend, Bewegung, Spiel und Sport zu fördern. Dies gilt nicht nur für unseren Profibereich, für unsere Nachwuchsabteilung oder für unsere FCA-Frauen, sondern auch für soziale Projekte, die wir das ganze Jahr über unterstützen. Mit dem Turnier möchten wir ein Zeichen für Inklusion im Fußball setzen, denn gerade beim Fußballspielen werden Kinder in ihren sozialen Kompetenzen gefördert und lernen den Umgang mit Stärken und Schwächen der Mitspielenden.

Die Freude über das Turnier war bei den teilnehmdenen Mannschaften groß.

Die Partien in der Paul-Renz-Akademie sind ein Gemeinschaftsprojekt Ihres Profivereins als Gastgeber, der Sepp-Herberger-Stiftung, der DFL Stiftung und des Bayerischen Fußball-Verbandes als zuständigem DFB-Landesverband. Wie wichtig ist es, das Thema gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Handicap auf eine breite Basis zu stellen und an einem Strang zu ziehen?

Sehr wichtig. Es braucht aufmerksamkeitsschaffende Formate, die für eine inklusive Gesellschaft sensibilisieren. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir das Turnier gemeinsam mit dem BFV und den Stiftungen von DFB und DFL durchführen und den jungen Menschen so einen tollen Fußballtag bereiten konnten – inklusive eines gemeinsamen Besuchs unseres Testspiels gegen Ajax Amsterdam am Nachmittag in der WWK ARENA.

Bei den FußballFreunde-Cups, die seit 2017 unter Beteiligung wechselnder DFB-Landesverbände organisiert werden, steht nicht der Leistungsgedanke, sondern die gemeinsame Freude am Fußball im Fokus. Kinder mit und ohne Handicap kommen zusammen. Ist der Fußball Ihres Erachtens prädestiniert dafür, Brücken zu bauen und Vorurteilen vorzubeugen?

Brücken zu bauen ist eine der Kernbotschaften unserer Nachhaltigkeitsstrategie, die wir im Dezember 2021 vorgestellt haben. Auch wir als Bundesligaverein sind Teil der Gesellschaft und stehen demnach in der Verantwortung. Schließlich besitzt der Fußball in Deutschland eine riesige Strahlkraft und kann Barrieren überwinden und Menschen zusammenbringen.

Unter dem Motto „Über den Tellerrand hinausblicken“ absolvieren alle FCA-Nachwuchsteams unterschiedliche soziale Aktionen. Welche Erfahrungen sammeln die jungen Spieler und Verantwortlichen dabei?

Neben der sportlichen und schulischen Ausbildung ist die Persönlichkeitsentwicklung eine ganz zentrale Säule unserer Nachwuchsphilosophie. Im Mittelpunkt der Aktionen stehen Begegnungen und Erlebnisse mit Gleichaltrigen, die unseren Nachwuchsspielern spannende Einblicke in ihren Alltag geben. Unsere U19 besuchte beispielsweise die integrative Kindertagesstätte „Zirbelzwerge“ in Augsburg und verbrachte dort einen Vormittag voller Spiel und Spaß. Solche Erfahrungen sind äußerst wichtig für unsere jungen Spieler.

Jedes Tor wurde bejubelt.

Misst ihr Verein dem Bereich Inklusion besondere Bedeutung bei?

Egal ob Ballschule, Fußballschule, Feriencamps: beim FCA können alle teilnehmen. Inklusion ist beim FCA ein Querschnittsthema und wir hinterfragen mehr und mehr, wie wir unser Fußballerlebnis noch barrierefreier gestalten können, nämlich im Sinne eines Fußballerlebnisses für alle.

Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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