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29.7.2022

"Walther-Bensemann-Gedächtnisturnier" steigt in Nürnberg

Heute erfolgt der Anpfiff zum Walther-Bensemann-Turnier, bei dem die Zuschauenden nicht nur hochkarätiger Fußball erwartet. Bei diesem Turnier geht es um viel mehr. Ein friedliches Miteinander, der internationale Austausch, gegenseitiger Respekt und Verständnis füreinander stehen im Mittelpunkt.

Acht U 17-Teams aus fünf europäischen Ländern kicken vom 29. bis 31. Juli auf dem Vereinsgelände Sportpark Valznerweiher des 1. FC Nürnberg. Sie reisen aus Israel, Großbritannien, Italien, Polen und aus verschiedenen deutschen Städten an, um gemeinsam Fußball zu spielen und um die Vision des Turnier-Namensgebers Walther Bensemann weiterzutragen.

Walther Bensemann: Gründer, Sportsmann und Pionier

Dieser zählt zweifelsohne zu den größten Fußballpionieren dieses Landes. So war Walther Bensemann einer der Gründungsväter des Deutschen Fußball Bundes im Jahr 1900 und verlieh dem Verband außerdem seinen Namen. 20 Jahre später fungierte der gebürtige Berliner abermals als Gründer und publizierte mit weiteren Mitstreitern die erste Ausgabe des Fußballfachmagazins "Der Kicker", als dessen Herausgeber er in den folgenden Jahren bis 1933 tätig war. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte Bensemann, der jüdischer Abstammung war, in die Schweiz, wo er 1934 im Alter von 61 Jahren verstarb. Neben seiner Passion für den Fußball machte sich Walther Bensemann Zeit seines Lebens für den europäischen Gedanken stark.

So zitiert ihn "Der Kicker" am 19. April 1921: "Ändern Sie ihr Gesicht, meine Herren, werden Sie Sportsleute, und helfen Sie, der mürben und zerrissenen Welt den wahren Frieden wiederzugeben, der einzig und allein auf dem Sichverstehen der Nationen beruhen kann und dessen Symbol der welterobernde Liebling und das Heilmittel der Jugend: der kleine gelbe Lederball, ist, war und sein wird."

Die Intitiative !NieWieder und Makkabi Deutschland haben es sich zur Aufgaben gemacht die Erinnerung an Walther Bensemann aufrecht zu erhalten und das Gedächtnisturnier, welches 1937 erstmals ausgetragen und seitdem 31 Mal gespielt wurde, wiederzubeleben. Gefördert wird das Turnier durch den DFB, die UEFA, die DFL, die DFB-Kulturstiftung sowie der Stiftung Erinnerung und 2021 jüdisches Leben in Deutschland.

Vielfältiges Programm für internationalen Nachwuchs

Insgesamt rund 160 junge Fußballer von Chelsea FC, Maccabi Tel Aviv, FC Bologna, Crakovia Krakau, 1. FC Nürnberg, Karlsruher SC, Eintracht Frankfurt und FC Bayern München werden in Nürnberg auflaufen. Sie erwartet nicht nur ein sportlich hochklassiges Turnier, sondern auch ein interessantes Rahmenprogramm. In insgesamt 19 Workshops wird den Nachwuchskickern ein umfangreiches Bildungsprogramm geboten. Sie erhalten die Möglichkeit mit Überlebenden des Holocaust zu sprechen und an verschiedenen Vorträgen und Exkursionen teilzunehmen.

Die Bedeutung des Gedächtnisturnieres wird zudem unterstrichen durch namhafte Schirmherr*innen. Neben dem Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Marcus König, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Dr. Josef Schuster sowie der ehemaligen Präsidentin Charlotte Knobloch hat auch Fußball-Europameister Horst Hrubesch die Schirmherrschaft übernommen.

Dr. Josef Schuster sagt: "Vor dem Hintergrund eines erstarkenden Antisemitismus und Rassismus, der auch vor den Toren der Fußballstadien und den Rängen der Fußballplätze keinen Halt macht, ist dieses Turnier ein wichtiges Signal. Denn es verbindet Spitzensport mit gesellschaftlicher Verantwortung. Das Rahmenprogramm und die Gesprächsformate mit Schoa-Überlebenden zeugen davon, dass die Organisatoren des Walther-Bensemann-Turniers die Sportler als Botschafter für Demokratie und gegen Diskriminierung stärken möchten."

[lk]

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