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5.9.2021

Ministerpräsidentin Malu Dreyer besucht Inklusionstage in Trier

Fußball für Alle! Fußball schließt niemanden aus. Dass darin viel Wahrheit steckt, davon wollte sich Malu Dreyer am Sonntag selbst ein Bild machen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin besuchte die Fußball-Inklusionstage „ZusammenSPIEL“, die von Freitag bis Sonntag auf dem Viehmarkt am Rande der Trierer Altstadt stattfanden. Der 2. Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga und erste Partien der neugegründeten Amputierten-Fußball-Bundesliga gehörten wie auch ein inklusives Walking-Football-Turnier zum Programm der dreitägigen Veranstaltung der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Großzügig unterstützt wurden die Inklusionstage durch die Unternehmen Volkswagen, Deutsche Telekom und SAP.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer zufrieden

Ministerpräsidentin Malu Dreyer besuchte die Fußball-Inklusionstage.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer besuchte die Fußball-Inklusionstage.

Die Landesmutter war zufrieden. „Für mich hat es eine große Bedeutung, dass Menschen, die einen Schicksalsschlag erleben, trotzdem den Weg zurück in die Gesellschaft finden. Egal ob es ein Unfall oder eine Krankheit ist, man muss den Schock erstmal verarbeiten. Wenn man dann erlebt, ich kann den Sport, den ich so liebe, trotzdem fortsetzen, schaut man wieder optimistisch in die Zukunft“, sagte Malu Dreyer in Trier. Bei der 60-jährigen SPD-Politikerin war 1995 Multiple Sklerose diagnostiziert worden, weshalb sie bei längeren Wegstrecken einen Rollstuhl nutzt.

Auch Varianten wie ID- und CP-Fußball wurden auf dem Kunstrasenplatz vorgestellt. Viele Einkaufende und Passanten legten eine Pause auf der Tribüne ein, und schauten sich ein Spiel oder eine Demonstration an. DFB-Vizepräsident Dirk Janotta, der Vorsitzende der DFB-Stiftung Sepp Herberger, kündigte an, dass man die Inklusionstage in den Jahren 2022 bis einschließlich 2024 auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom veranstalten wird.

Amputierten-Fußball-Bundesliga begeistert

Nachdem sie die zweite Halbzeit eines Spiels der neugegründeten Amputierten-Fußball-Bundesliga verfolgt hatte, schwärmte Malu Dreyer: „Ich bin begeistert, denn ich habe viele durchtrainierte Fußballer erlebt, die mit großem Engagement und Können ihren Fußballtraum leben. Nach ein paar Minuten vergisst man fast, dass die Spieler ein Handicap haben.“, sagte Dreyer. Prothesen werden während des Kicks abgeschnallt, die einbeinigen Spieler bewegen sich, gestützt auf ihre Krücken, mit verblüffender Schnelligkeit über den Platz.

Inklusionstage
Tempodribblings, Kopfbälle und sogar Fallrückzieher –Amputierten-Fußball ist Rasanz.

„Tempodribblings, Kopfbälle und sogar Fallrückzieher – das alles sieht man bei unseren Spielen. Amputierten-Fußball ist Rasanz“, sagt Christian Heintz, Projektleiter bei „Anpfiff ins Leben“. Dietmar Hopp hatte den Verein 2001 zum Zwecke der Jugendförderung gegründet. Seit 2015 gehört die Unterstützung für Menschen mit einer Amputation zum Aufgabenfeld. Durch die Amputierten-Bundesliga „wollen wir nun mehr Öffentlichkeit erreichen“, sagt Heintz. Außerdem sollen mehr Amputierte zum Fußballspielen ermuntert werden, denn vorerst spielen mit Anpfiff Hoffenheim, Fortuna Düsseldorf und der Spielgemeinschaft Nord-Ost erst drei Mannschaften in der Liga.

Christian Heintz verlor vor mehr als zehn Jahren den linken Unterschenkel als Folge eines Autounfalls. Ein Leben lang hatte er begeistert Fußball gespielt, zur Zeit des Unfalls für eine Mannschaft in der Verbandsliga. „Klar bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Aber zwei Tage nach meinem Unfall sah ich diesen Flyer, in dem über Amputierten-Fußball informiert wird. Das war wie ein Wink des Schicksals. Heute empfinde ich mehr Freude am Fußball als früher auf zwei Beinen“, betont Heintz.

Handicap-Fußball mitten in der Stadt

Dreyer sprach bei ihrem Besuch auch einen weiteren Grund an, warum ihr Handicap-Fußball mitten in der Stadt gut gefällt. „Die allergrößte Angst von Menschen mit einer Behinderung ist es, nur noch über diese Behinderung wahrgenommen zu werden. Wir müssen in unserer Gesellschaft noch besser verstehen, dass wir einen Menschen nicht über die Behinderung definieren, sondern darüber, was jemand zu leisten im Stande ist“, so Dreyer.

Dann eilte sie weiter, denn drei Wochen vor der Bundestagswahl wartete der nächste Termin. Schlappmachen gilt nicht, egal ob beim Fußball oder in der Politik.

Dreyer im Gespräch mit Amputierten-Fußballern.
Dreyer im Gespräch mit Amputierten-Fußballern.
Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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