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6.3.2023

Mehr als der Zauber eines Sommers

Simon Dietz engagiert sich seit 2021 im Vorstand der „Freunde der Nationalmannschaft“ (FdN), jenem Kreis von Menschen, die mit ihren Spenden die Projekte der DFB-Stiftung Sepp Herberger unterstützen. Neben diesem Wirken schätzt der 48-Jährige den Austausch und die Treffen dieser fußballbegeisterten Frauen und Männer in den Stadien in und außerhalb der Republik.

Die Erinnerung an den Sommer 2016 lässt Simon Dietz wohl nie mehr ganz los. Über Frankreich lag in jenen Tagen ein besonderer Zauber. Wärme, Sonnenschein, gutes Essen und die überbordende Gastfreundschaft der Menschen. All das schuf die perfekte Bühne für eine Fußball-Europameisterschaft, die in den Straßen, Bistros und Stadien zu einer großen Feier wurde. „Das war etwas ganz Besonderes. Besser kann so ein Fußballfest nicht sein“, blickt Dietz zurück. Überall hätten Fans aus allen Teilen des Kontinents Rivalität und trennendes beiseitegeschoben, um ausgelassen miteinander zu feiern.

Foto von den Vorstandsmitgliedern und Philipp Lahm.
Bei einer Veranstaltung der FdN in München trafen die Vorstandsmitglieder Weltmeister Philipp Lahm, den Turnierdirektor der UEFA Euro 2024.

Und noch eine Erfahrung hielten jene Juli-Tage für den gebürtigen Badener bereit. Dietz erlebte so intensiv wie nie zuvor, wie die Interaktion von Anhängern und Spielern den Lauf der Ereignisse auf dem Platz verändern kann. Im Stade Matmut-Atlantique von Bordeaux hatten sich am Abend des 2. Juli Italien und Deutschland ein packendes Viertelfinal-Duell geliefert. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit und torloser Verlängerung ging es ins Elfmeterschießen, „das überhaupt nicht gut begann“, wie sich Dietz an die bangen Minuten auf der Tribüne erinnert. Nach Thomas Müller hatte auch Mesut Özil Nerven gezeigt und verschossen. Das Ausscheiden der DFB-Elf schien nur noch eine Frage weniger Minuten. „Dann hat Manuel Neuer ins Publikum geschaut, er hat uns Fans signalisiert, dass da noch etwas geht“, so Dietz. Die Anfeuerung wurde lauter und der Funke sprang wieder zurück. Neuer wuchs im Tor über sich hinaus, bis schließlich Jonas Hector den entscheidenden Elfmeter verwandelte und den Weg der deutschen Nationalmannschaft ins Halbfinale frei machte. „Diese Momente waren Gänsehaut pur“, macht Dietz deutlich.

Foto von Simon Dietz.
Simon Dietz ist in Kindertagen im heimischen Weil am Rhein für den SV 1910 dem Ball hinterhergejagt.

Fußballherz schlägt für FC Bayern

Die Begeisterung für den Fußball hat dieser Abend in Bordeaux in ihm nicht geweckt. Sie war längst da. Aber zweifellos haben die emotionalen Erlebnisse im Stadion die Leidenschaft noch einmal verstärkt. „Ich war seit Kindertagen großer Fußballfan“, sagt Dietz. Im Grundschulalter galt seine Bewunderung dem FC Bayern um seinen Ausnahmestürmer Karl-Heinz Rummenigge, später faszinierten ihn Klaus Augenthaler, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller. Ebenfalls allesamt Münchener. „Ich kann also nicht verhehlen, dass mein Fußballherz für den FC Bayern schlägt“, sagt er mit einem Lachen. Die Geschicke der Nationalmannschaft hat er allerdings auch immer mit großer Leidenschaft verfolgt.

Foto von Simon Dietz.
Im November 2021 startete Simon Dietz sein Engagement als Beisitzer im FdN-Vorstand.

Da war es beinahe logisch, dass er irgendwann den Weg zu den Freunden der Nationalmannschaft (FdN) finden würde, jenem Kreis von Menschen, die seit mehr als vier Jahrzehnten mit ihren Spenden das gemeinnützige Wirken der DFB-Stiftung Sepp Herberger unterstützen. „Der Kontakt zu den FdN kam über Kunden zustande, die selbst Mitglieder sind und wussten, dass ich fußballbegeistert und gerne unterwegs bin“, erklärt Dietz, der in seiner Tätigkeit für das schweizerische Bankhaus UBS auch Klienten aus Deutschland betreut. 2018 stieß er hinzu und schon kurze Zeit später, im November 2021, startete er sein Engagement als Beisitzer im FdN-Vorstand. „Es passt einfach perfekt“, betont er. Er knüpfe gerne Kontakte, verfolge am liebsten im Stadion an der Seite anderer Anhänger Fußballmatches und vor allem biete das Wirken der FdN die Chance, über den Fußball in der Gesellschaft etwas zu bewirken. „Ich bin immer wieder beeindruckt von den Projekten der Sepp-Herberger-Stiftung und vom Elan der Menschen, die bei ihren karitativen Initiativen unterstützt werden“, macht er klar. Die Leistungen der Aktiven beeindrucken ihn nicht weniger. In besonderer Weise gilt das für die Blindenfußballer. Es sei absolut faszinierend, wie diese Sportler mit ihrem Handicap umgingen, betont er. Daher sei er großer Befürworter des Engagements der Sepp Herberger Stiftung, die seit 2008 zusammen mit dem Deutschen Behindertensportverband und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband die Blindenfußball-Bundesliga ausrichtet.

Foto von Simon Dietz.
Für Simon Dietz war die Euro 2016 in Frankreich ein unvergessliches Erlebnis. (Fotos: Dietz)

Dietz kennt also die Vielfalt des Fußballs, die absolute Leistungsspitze in der UEFA Champions League und Bundesliga, aber auch die Basis, schließlich ist er in Kindertagen im heimischen Weil am Rhein für den SV 1910 dem Ball hinterhergejagt. „Mein Talent hielt sich aber in Grenzen“, erklärt er. Eine erfolgreichere Laufbahn startete er als Zehnkämpfer und Sprinter, mit guten Zeiten über 100 und 200 Meter. Noch immer ist er als Fitnesstrainer beim ESV Weil am Rhein tätig. Als Wohnort hat er die einstige Heimatstadt inzwischen verlassen. „Ich bin ausgewandert“, sagt er über seinen Sprung nach Riehen bei Basel, also auf die andere Seite der deutsch-schweizerischen Grenze. Dort fühlt sich der verheiratete 48-Jährige äußerst wohl – auch wenn der Weg in die Münchener Allianz-Arena, die Heimspielstätte des Lieblingsvereins, durch den neuen Wohnort nicht kürzer geworden ist. Für große Erlebnisse lohnt aber auch eine längere Anreise. Das hat ihm spätestens die Euro 2016 in Frankreich auf unvergessliche Weise gezeigt.

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