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24.11.2022

Fußball stiftet Zukunft: Der FC Internationale taugt als Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit

Das 27 Stiftungen umfassende Netzwerk „Fußball stiftet Zukunft“, zu dem auch die DFB-Stiftungen gehören, hat in diesem Jahr erstmals einen Zukunftspreis verliehen. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierten Auszeichnungen gingen an fünf Fußballvereine, die mit ihrem innovativen Engagement lokale soziale und ökologische Lösungen möglich gemacht haben. Einer der Gewinner kommt aus der Hauptstadt: Es ist der FC Internationale Berlin 1980 mit dem Projekt „Interaction“.

Für Premieren aller Art ist der FC Internationale Berlin offenbar eine gute Adresse. Der Klub gehört nicht nur zu den ersten Trägern des neu ausgelobten Zukunftspreises des Netzwerks „Fußball stiftet Zukunft“, im Berliner Stadtteil Schöneberg betritt man ganz allgemein gerne Neuland. Insbesondere dann, wenn es darum geht, in der Gesellschaft Prozesse anzustoßen. Seit der Gründung im Jahr 1980 versteht man sich als Klub, in dem Herkunft, sexuelle Orientierung und soziale Stellung keine Rolle spielen. Diversität in allen Belangen wird beim FC Internationale also schon länger gelebt, als der Begriff im gesellschaftlichen Diskurs kursiert. Mit der nun prämierten Initiative „Interaction“ hat man ein weiteres Thema in den Blick genommen: Nachhaltigkeit.

Der Vereinsvorsitzende Gerd Thomas: “Zukunftspreis wirkt wie Rückenwind und ermöglicht weitere Projekte.”

Vielfältige Ideen werden umgesetzt

Das Engagement in diesem Bereich ist vielfältig. Mindestens einmal jährlich organisiere die zuständige Arbeitsgruppe einen Nachhaltigkeitstag, erklärt der Vorsitzende Gerd Thomas. Für die Mitglieder, aber auch für „Leute von außen“, wie der 62-Jährige verdeutlicht. Zum Programm gehören Podiumsdiskussionen und Informationsangebote. Es geht um ökologische und soziale Nachhaltigkeit, für die man die 1.300 Mitglieder mit 70 Nationalitäten und wenn möglich auch andere Vereine begeistern will. „Wir versuchen aber auch im Vereinsalltag mit gutem Beispiel voranzugehen, sonst glaubt uns ja niemand“, macht der Vorsitzende deutlich. Grundsätzlich sei man darum bemüht, alles auf Nachhaltigkeit zu prüfen. Gespielt wird mit fair gehandelten Fußbällen, man stellt Kleiderbörsen auf die Beine, um der Wegwerfgesellschaft etwas entgegenzusetzen, hat den Klimaschutz in der Agenda des Klubs implementiert und legt bienengerechte Beete auf dem Klubgelände an. Jugendleiterin Saskia Halfenberg hat das Catering für die Feriencamps auf vegane Kost umgestellt. Und grundsätzlich bevorzugt man bei der Verköstigung von Gästen und Akteuren auf der Anlage biologische und regional erzeugte Produkte. „Dazu gehört auch mal die Diskussion darüber, welche Biersorte unseren Kriterien am ehesten entspricht“, sagt Thomas.

Beim FC Internationale spielt man mit fair gehandelten Bällen.

Neue Kräfte für das Ehrenamt begeistert

Das breit aufgestellte Engagement hat man sogar von unabhängiger Stelle in den Blick nehmen lassen. „Wir waren der erste Fußballverein in Deutschland, der vom TÜV für seine Nachhaltigkeit zertifiziert wurde“, erklärt der Vorsitzende. Inzwischen ist der FC Internationale eine gefragte Adresse. „Wir geben unsere Ideen gerne an andere Vereine weiter“, sagt Thomas. Und auch mit dem Berliner Senat und Fußballverband befinde man im Vorfeld der UEFA EURO 2024 im Austausch, um die praxisnahe Expertise zum Thema Ressourcenschutz einzubringen. Vor allem aber ist der Schöneberger Klub mehr denn je zu einer Anlaufstelle für jene Menschen geworden, die anpacken und etwas bewegen wollen. „Das ist eigentlich das Erstaunlichste: Mit dem Thema lässt sich enorme Aufmerksamkeit erzielen. Es gibt viele Anfragen von Leuten, die sich informieren oder mitarbeiten wollen. Wenn man relevante Blickfelder neben dem Fußball findet, bringt man also auch Leute ins Ehrenamt.“

Das Thema Nachhaltigkeit entfaltet damit nachhaltige Wirkung und stärkt den Verein, der noch so vieles vorhat. Dafür, sagt Thomas, wirke der mit 5.000 Euro dotierte Zukunftspreis wie Rückenwind und ermögliche weitere Projekte.

Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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