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11.8.2025

Fußball-Ferien-Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung: Eine Woche Auszeit

Die DFB-Stiftung Egidius Braun hat gemeinsam mit dem Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und der Deutschen Kinderkrebsstiftung in der vergangenen Woche zum dritten Mal eine Fußball-Ferien-Freizeit für Kinder und Jugendliche nach onkologischer Erkrankung ausgerichtet. Unterstützt wurde das Programm in diesem Jahr durch die UEFA Foundation. Auch FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers und DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald waren vor Ort. Was ist die Idee hinter dieser speziellen Fußball-Ferien-Freizeit?

Zum dritten Mal fand in diesem Jahr die Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun

Sie hatten Spaß. Sie haben gelacht, gejubelt, gemeinsam Fußball gespielt. Die Probleme waren weit weg. 18 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahren, die eine Krebserkrankung hinter sich haben, waren im „Uwe Seeler Fußball Park“ in Malente in Schleswig-Holstein zusammengekommen. Begleitet wurden die Teilnehmenden von einem „Buddy“ – das konnte ein Geschwisterkind, ein Freund oder eine Freundin sein. 

Stephan Grunwald, DFB-Schatzmeister und Vorstandsmitglied der DFB-Stiftung Egidius Braun, war gemeinsam mit Uwe Döring, dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, sowie Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski vor Ort, um mit den Kindern im Gespräch zu sein und gemeinsam Fußballgolf zu spielen. 

Grunwald: „Wir sind stolz auf diese Kooperation“

„Uns liegt das Engagement für Kinder in speziellen und vor allem in herausfordernden Lebenssituationen sehr am Herzen. Deshalb arbeiten wir auch seit sechs Jahren sehr eng und vertrauensvoll mit dem Hopp-Kindertumorzentrum zusammen, inzwischen seit drei Jahren auch im Rahmen der Fußball-Ferien-Freizeiten. Wir sind stolz auf diese Kooperation. Sie ist ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit“, sagt Grunwald. „Die Woche im Uwe-Seeler-Sportpark in Malente hat wieder gezeigt, welche Kraft der Fußball hat. In den Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen haben wir erlebt, dass der Sport und der Fußball im Speziellen ein tolles Instrument ist, um die Alltagssorgen zumindest für einen bestimmten Zeitraum zu vergessen.“

Auf dem Programm der Freizeit standen auch Aktivitäten wie Floßbau oder ein Besuch im Stadion von St. Pauli. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun

Die Zusammenarbeit zwischen der DFB-Stiftung Egidius Braun und dem KiTZ geht weit über die Fußball-Ferien-Freizeiten hinaus. Bereits seit 2019 arbeiten die beiden Organisationen zusammen. Pate dieser Kooperation ist Nationalspieler Jonathan Tah. Die DFB-Stiftung beteiligt sich im Rahmen ihrer Initiative „Kinderträume“ gemeinsam mit der Stiftung der Nationalmannschaft an den Personalkosten für die Sporttherapie. Im Hopp-Kindertumorzentrum wird ein Sport- und Bewegungsprogramm für die jungen Patientinnen und Patienten organisiert. Zudem bietet die Stiftung Hilfe an, wenn die Kinder und Jugendlichen nach der Erkrankung Interesse daran haben, sich wieder einem Fußballverein anzuschließen.

Bewegung wieder selbstverständlich machen | FIFA-Referee Harm Osmers vor Ort

„Wenn Kinder und Jugendliche an Krebs erkranken, verändert sich ihr Alltag von einem Tag auf den anderen – und Bewegung kommt oft fast vollständig zum Stillstand. Im Krankenhaus fehlen Spielplatz, Sportverein und Freunde. Übelkeit, Erschöpfung und lange Stunden im Bett rauben zusätzlich die Kraft. Doch gerade diese Inaktivität verstärkt die Nebenwirkungen der Therapie: Wer sich kaum bewegt, fühlt sich noch müder und schwächer“, sagt Professor Joachim Wiskemann, Leiter AG Onkologische Sport- und Bewegungstherapie: „Es entsteht ein Teufelskreis, der nicht nur den Körper schwächt, sondern auch die Lebensqualität deutlich mindert. Deshalb setzen wir so früh wie möglich bei den Patientinnen und Patienten sowie ihren Familien an, um Bewegung wieder selbstverständlich zu machen. Denn Bewegung hilft, therapiebedingte Nebenwirkungen zu lindern, fördert Wachstum und Entwicklung – und unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, die Krebserkrankung gestärkt zu überwinden.“ 

Harm Osmers gab den Teilnehmenden Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun

Das Programm der Fußball-Ferien-Freizeit war vielfältig, abwechslungsreich und ging weit über den Fußball hinaus. Das Ziel der Freizeit war es, besondere Erlebnisse in der Gemeinschaft und das Sammeln neue Eindrücke zu ermöglichen. So standen in diesem Jahr eine Führung durch das Millerntor-Stadion des FC St. Pauli und ein Stadtbummel in Hamburg auf dem Programm. An einem anderen Tag bauten die Kinder und Jugendlichen zusammen Flöße am Kellersee.

Ein Highlight für die Teilnehmenden war zudem der Besuch von FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers. Der 40-Jährige, der sich im Kuratorium der DFB-Stiftung Egidius Braun engagiert, berichtete lebhaft von seinen Erlebnissen als Unparteiischer und von seinem Weg bis in die Bundesliga. Außerdem leitete Osmers ein Fußballspiel der Teilnehmenden. „Mich hat beeindruckt, dass die Kinder und Jugendlichen total im Hier und Jetzt waren und mit welcher Leidenschaft sie dabei waren“, sagte Osmers: „Sie haben den Fußball und das Programm die ganze Woche über einfach nur genossen. Das war zumindest mein Eindruck. Das Leben der Kids wird von einer schweren Krankengeschichte geprägt, aber man hat ihnen diese Last nicht angemerkt. Das war wirklich bemerkenswert. Insgesamt war das ein sehr konstruktiver und lehrreicher Austausch für alle Beteiligten.“

Ein schönes Fazit für ein wichtiges Programm. 

Die Gruppe der Fußball-Ferien-Freizeit erlebte eine besondere Woche in Malente. 

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