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23.11.2022

Fußball stiftet Zukunft: Beeindruckender Brückenschlag

Das 27 Stiftungen umfassende Netzwerk „Fußball stiftet Zukunft“, zu dem auch die DFB-Stiftungen gehören, hat in diesem Jahr erstmals einen Zukunftspreis verliehen. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierten Auszeichnungen gingen an fünf Fußballvereine, die mit ihrem innovativen Engagement lokale soziale und ökologische Lösungen möglich gemacht haben. Einer der Gewinner kommt aus Heidelberg: Es ist die DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal 1926 mit dem Projekt „Transparenz“.

Ausgezeichnet für das Projekt “Transparenz”: die DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal 1926.

Für einen besonderen Brückenschlag wurde der Heidelberger Verein DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal 1926 ausgezeichnet. Dort etablierte man zeitgemäße Online-Plattformen und -Tools für die Kommunikation mit den 680 Mitgliedern, aber vor allem auch für den Austausch zwischen den ehrenamtlichen Kräften. Damit begegnete man einem Manko: In dem fast 96 Jahre alten Traditionsklub klaffte nämlich eine verhängnisvolle Lücke. „Auf der einen Seite hatten wir erfahrene Kräfte, die seit fünf oder sechs Jahrzehnten dabei sind und auf der anderen Seite motivierte jüngere Trainer und Ehrenamtler. Was es aber nicht gab, war ein funktionierender Wissenstransfer zwischen den Verantwortlichen“, erklärt Ethem Ebrem, der Jugendleiter des Vereins. Die Folgen waren Frust auf allen Seiten und ein allmählicher Schwund von Mitgliedern und Machern.

Genau hier setzte das nun prämierte Projekt „Transparenz“ an. „Wir haben die Organisation und den Austausch auf eine Plattform gehievt, die den Weg in die Zukunft weist“, so Ebrem, der vor drei Jahren über die Fußballbegeisterung des eigenen Nachwuchses zu dem Verein stieß. Inzwischen trägt die Initiative Früchte. „Früher hatte jeder das Gefühl, seine Arbeit alleine stemmen zu müssen und niemand wusste so richtig Bescheid, was der andere gerade macht und wo Unterstützung gebraucht wird. Das hat sich total verändert“, erklärt der 38-Jährige. Der Frust der Ehrenamtler ist verschwunden und es herrscht ein neuer Geist in dem Traditionsverein. Die Zahl der Menschen, die nun in ihrer Freizeit anpacken, um Teams und Klub voranzubringen, ist ebenso gewachsen wie die der Aktiven. „Alleine in der Jugendabteilung wurden aus 16 Engagierten 38“, gibt Ebrem ein eindrucksvolles Beispiel. Zudem habe sich die Schaffung von Transparenz als ein demokratieförderndes Element erwiesen. „Die Beteiligung am Vereinsleben nahm deutlich zu“, so Ebrem.

Jugendleiter Ethem Ebrem: “Die Schaffung von Transparenz hat sich als ein demokratieförderndes Element erwiesen.”

Breite Basis für den Start

Am Anfang stand die Einladung an Vorstand, Jugend-Förderkreis und Trainer aufzuzeigen, was ihnen wichtig ist und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Dann folgte die technische Innovation. Dabei waren die Hürden gar nicht so hoch. „Wir sind alle keine Programmierer. Aber viele hatten Ideen oder Erfahrungen mit einzelnen Software-Anwendungen“, so der Jugendleiter. Jeder werde bei dem digitalen Wandel mitgenommen und jeder erkenne nun, dass mit der heutigen Technik, mit Kommunikationstools und einer gepflegten Datenbank vieles einfacher sei.

Der nächste Schritt soll nun darin bestehen, die gesammelten Erfahrungen mit anderen Vereinen zu teilen. Zuvor will man aber gemeinsam entscheiden, was man mit den 5.000 Euro Preisgeld machen will.

Lob von Weltmeister Kroos

Lob für die ausgezeichneten Vorhaben, für Engagement und Elan gibt es von namhaften Persönlichkeiten. Weltmeister Toni Kroos, der mit seiner Stiftung dem Netzwerk „Fußball stiftet Zukunft“ angehört, unterstrich anlässlich der Preisverleihung: „Vereine verdienen meine größte Hochachtung und Anerkennung. Größtenteils wird die Arbeit dort ehrenamtlich betrieben – wovon unter anderem auch ich damals bei meiner ersten Station in Greifswald profitiert habe und so erste wichtige Schritte in meiner Karriere gehen konnte. Mit dem Zukunftspreis wollen wir Vereinen eine kleine Unterstützung geben und motivieren, weiterzumachen.“ Und Nationalmannschafts-Kapitän Manuel Neuer, der wie der ehemalige Nationalspieler Stefan Kießling und Ralf Rangnick zu den Jurymitgliedern gehörte, die sich den rund drei Dutzend eingesandten Bewerbung widmeten, sagt: „In Fußballvereinen wird nicht nur Sport getrieben, sondern Miteinander gestaltet und Solidarität gelebt. Das hat mich auch persönlich geprägt. Ich gratuliere den Preisträgern und allen Engagierten sehr herzlich und bedanke mich für jede starke Initiative.“

Ein verdienter Preis für ein zukunftsweisendes Projekt.

Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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