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31.3.2021

Die Nachwuchsarbeit beginnt im Kindergarten – Sepp-Herberger-Urkunde für den TSV Buchen

n diesem Jahr wurde die Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden aufgrund der Corona-Pandemie am vergangenen Montagabend als TV-Show auf DFB-TV übertragen. 16 Preisträger erhielten in den Kategorien Behindertenfußball, Resozialisierung, Schule und Verein, Fußball Digital, Corona-Engagement sowie Sozialwerk Geldpreise in einer Gesamthöhe von 55.000 Euro. Platz eins in der Kategorie Schule und Verein ging an den TSV Buchen aus dem Badischen Fußballverband. Der freie Redakteur Sven Winterschladen über den Verein aus dem Odenwald.

Kinder vom TSV Buchen in einer Reihe
Der TSV Buchen hat 24 Kooperationen mit Schulen und Kindergärten.

Es sind beeindruckende Zahlen, die den TSV Buchen in diesem Jahr zum verdienten Sieger in der Kategorie Schule und Verein machen. Der Klub aus Nordbaden hat inzwischen 24 Kooperationen mit Schulen und Kindergärten aus der Region ins Leben gerufen. Seit neun Jahren engagiert sich der Verein in diesem Bereich sehr stark – und hat seitdem zahlreiche neue Mitglieder an sich binden können. Die Nachwuchssorgen haben sich damit vorerst erledigt.

„Die Jugend ist unser Fundament und unsere Zukunft. Deshalb haben wir uns vor fast zehn Jahren sehr bewusst dazu entschieden, diesen Weg zu gehen und ihn bisher in keinem Augenblick bereut“, sagt der Vorsitzende Kurt Bonaszewski. Für einen mittelgroßen Verein einer 20.000-Einwohner-Stadt wie Buchen ist dieses umfassende Engagement nicht selbstverständlich und kaum zu bewältigen. „Wir haben uns auch gefragt, wie wir das organisieren sollen. Gemeinsam haben wir dann die Idee entwickelt, es mit jungen Mitgliedern zu versuchen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren wollen“, erklärt Bonaszewski. „Und im Rückblick können wir nur feststellen, dass es genau die richtige Entscheidung war“, so der Vorsitzende weiter.

FSJler betreuen die Kindergarten- und Schul-Kooperationen

Derzeit beschäftigt der Verein zwei FSJler, die teilweise mehrmals in der Woche in sieben Kindergärten und 17 Schulen unterwegs sind, um Sportprogramme anzubieten. In den Kindergärten sind das meist sogenannten Ballschulen, in denen die Kinder erste Erfahrungen mit dem Ball machen können. „Es geht hier explizit nicht nur um Fußball“, betont Bonaszewski. „In dieser Altersklasse ist es einfach unser Ziel, den Jungs und Mädchen Spaß am Spiel mit dem Ball zu vermitteln. In den Grund- und weiterführenden Schulen ist das Angebot meist spezifischer, um die Interessen genauer fördern zu können.“

TSV Buchen im Sitzkreis
Derzeit beschäftigt der Verein zwei FSJler.

„Von unserer Initiative profitieren nicht nur wir als Verein, weil wir auf diesem Weg jährlich bis zu 30 neue Mitglieder gewinnen“, betont Bonaszewski. „Auch die Schulen beziehungsweise Kindergärten werden durch unser Programm attraktiver. Die Schülerinnen und Schüler haben im Schulalltag Spaß am Sport und die Freiwilligen im sozialen Jahr können viel Lebenserfahrung sammeln und den Umgang mit jungen Menschen lernen. Einige haben sich aufgrund dessen entschieden, eine pädagogische Ausbildung zu machen und beispielsweise einen Lehrerberuf auszuüben.“ Insgesamt werden ungefähr 80 Prozent der Kooperationen durch die beiden FSJler abgedeckt. Da die Nachfrage aufgrund des positiven Feedbacks so stark gewachsen ist, konnte der Verein für die übrigen 20 Prozent ehrenamtliche Trainer gewinnen.

Breites Sportangebot

Fußballspiel des TSV Buchen in der Halle
Die Verantwortlichen des TSV Buchen investieren gerne viel Zeit und Herzblut in die sportliche Förderung.

Die Verantwortlichen des TSV Buchen investieren gerne viel Zeit und Herzblut in die sportliche Förderung, die schon im Kindergartenalter beginnt – vor allem natürlich auch im eigenen Interesse, wie Bonaszewski betont: „Es gibt einige Vereine bei uns im direkten Umfeld. Da müssen wir einfach unsere gute Position behaupten. Wir haben den Vorteil, dass wir insgesamt 18 Sportarten anbieten und damit sehr breit aufgestellt sind. Bei uns findet jeder etwas, das seinem Hobby entspricht.“

So ist derzeit beim TSV Buchen beispielsweise die HipHop Breakdance-Abteilung mit 70 Mitgliedern sehr stark, die auch den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern konnte: bereits zweimal gewannen die jungen Tänzerinnen und Tänzer, die der Verein teilweise im Kindergarten oder der Schule an sich gebunden hat, die Weltmeisterschaft im HipHop Breakdance. Der TSV Buchen ist gerüstet für die Zukunft – dank der intensiven Zusammenarbeit zwischen Verein und den Schulen.

Der TSV Buchen belegt in der Kategorie Schule und Verein den mit 5.000 Euro dotierten ersten Platz. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der FC Nordost Berlin (Berliner Fußball-Verband) und der BSV Nordstern Radolfzell aus dem Südbadischen Fußballverband.

Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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