DFB Stiftungen Logo
27.3.2025

Wenn die Bücherei zum Sportplatz wird

Die Zahlen sind erschreckend: 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen erreichen das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Minimum von 45 Minuten leichtem Sport am Tag nicht. Fünf Prozent aller Menschen bis 18 Jahren in Deutschland leiden unter Adipositas, das sind 35 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Auch diese Entwicklung nimmt der FC Augsburg zum Anlass für sein Engagement, das den Titel „Ballschule“ trägt. Besonders dabei ist, dass dieses Angebot zusätzlich mit einem Leseprojekt verbunden wird. Dafür wird der Verein mit dem 1. Platz bei den Sepp-Herberger-Awards in der Kategorie „Schule und Verein“ ausgezeichnet.

Der Fußball-Bundesligist hat das sportartenübergreifende Bewegungsangebot „Ballschule“ bisher an sechs Grundschulen und zwei Kitas in Augsburg eingeführt – vorwiegend in Stadtteilen mit einkommensschwachen Haushalten und hoher Arbeitslosenquote. Junge Menschen sollen dadurch wieder mehr in Bewegung kommen. Das Konzept basiert auf den Grundsätzen des „ABC des Spielens“, es geht also um spielerische Vermittlung von allgemeinen, altersgerechten und sportartenübergreifenden Kompetenzen. Spaßbetonte Wettkämpfe, Übungen mit der Hand, dem Fuß und dem Schläger stehen im Vordergrund. Vorbild ist hierbei die Straßenspielkultur.

Das Projekt Ballschule gibt es bisher an sechs Grundschulen in Augsburg. (Foto: © FC Augsburg)

Der FCA verknüpft das Bewegungsangebot mit Bildungsinhalten und rückt dabei die Leseförderung in Kooperation mit den Augsburger „Lese-Inseln“ in den Mittelpunkt. Das Projekt, das durch die Stadt Augsburg, die Stadtbücherei und den Verein „Freunde der Stadtbücherei“ initiiert wurde, bietet insgesamt 13 Schulen in Augsburg eine hochwertige und privat finanzierte Schulbibliothek. Diese soll den Schülerinnen und Schülern einen erleichterten Zugang zu Literatur und Bildung ermöglichen. Unter dem Titel „Ballschule trifft Lese-Insel“ wird an zwei Grundschulen das Bewegungsprogramm mit der Leseförderung kombiniert.

Tickets für Heimspiel des FC Augsburg als Anreiz



Am Ende jeder 60- bis 90-minütigen Trainingseinheit lesen die FCA-Übungsleitenden aus einem Buch vor und werden so für die Schülerinnen und Schüler zu sogenannten Lesevorbildern. Zudem werden die Kinder zu Schuljahresbeginn von der Lehrkraft in Lese-Tandems eingeteilt. Sie lesen zu zweit zwischen den Ferien ein Buch und präsentieren den Inhalt in der letzten Einheit vor den Ferien den FCA-Trainerinnen und -Trainern sowie der Klasse. Für jeden erfolgreichen Vortrag erhalten sie einen Stempel auf ihrer FCA-Stempelkarte. Wer bis zum Schuljahresende von sechs möglichen Stempeln mindestens fünf sammelt, erhält ein FCA-Trikot mit seinem Namen und zwei Tickets für ein FCA-Heimspiel.

Dranbleiben zahlt sich aus: Die Kinder können für regelmäßige Buchvorträge Tickets und ein Trikot bekommen. (Foto: © framesign)


„Wir merken in der Praxis, dass die Kombination von Sport und Lesen super angenommen wird und echte Wirkung erzielt“, sagt Felix Jäckle, Leiter Stabsstelle Strategische Projekte & Nachhaltigkeit beim FC Augsburg. „Deshalb möchten wir das Konzept in den kommenden Jahren unbedingt fortsetzen und an weiteren Standorten bei uns in der Stadt einführen. Wenn wir es so schaffen, Begeisterung für die Bewegung zu wecken und den Kids gleichzeitig das Lesen näher zu bringen, haben wir sehr viel erreicht. Das ist unser gemeinsames Ziel.“

Tim Gerth (l.) ist einer der Trainer bei der FCA-Ballschule. (Foto: © FC Augsburg)

Birgit Löffler Moody ist Rektorin an der Löweneck-Grundschule. Sie sagt, dass durch das wöchentliche Vorlesen die Kinder nicht nur ihre Lesefähigkeiten verbessern sondern auch große Fortschritte im Sprechen vor der Gruppe machen. Zudem sei es beeindruckend, wie die Kinder ihre Bücher vor den Ferien stolz präsentieren konnten. „Diese Momente des Stolzes und der Freude sind unbezahlbar und tragen wesentlich zur positiven Entwicklung der Kinder bei. Der FCA hat so einen wichtigen Beitrag zur Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder geleistet“, sagt Moody. Fußball und Lesen – eine starke Kombination, die in Augsburg Schule macht.

Die Plätze zwei und drei in der Kategorie „Schule und Verein“ belegen der TSV Amicitia 1906/09 Viernheim aus dem Badischen Fußballverband und der SV 1951 Gaberndorf aus dem Thüringer Fußball-Verband.

Über die Sepp-Herberger-Awards

Am 31. März werden die Sepp-Herberger-Awards in der VW-Autostadt in Wolfsburg verliehen (um 20:15 Uhr live auf #dabeiTV bei MagentaTV und auf dem DFB-YouTube-Kanal). Elf Preisträgerinnen und Preisträger erhalten im Rahmen eines abwechslungsreichen Bühnenprogramms Auszeichnungen in den Kategorien Handicap-Fußball, Resozialisierung, Schule und Verein, Fußball-Stiftung sowie Sozialwerk. Bei der Verleihung mit prominenten Persönlichkeiten wie DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Julian Nagelsmann, Alexandra Popp und Philipp Lahm werden Geldpreise im Wert von insgesamt 100.000 Euro vergeben.

Schalten Sie am 31. März um 20.15 Uhr ein. Dabeisein lohnt sich.
Hier geht es zum Livestream auf dem DFB-YouTube-Kanal. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Preisträgern aus den weiteren Kategorien finden Sie hier.
 

Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Weißer Pfeil nach oben
Weißer Pfeil nach oben

News

arrow green