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19.6.2023

Jonas Lappe im Porträt: Amputierten-Fußballer und FSJler beim FLVW

Jonas Lappe absolviert seit September des vergangenen Jahres sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). Gleichzeitig ist er begeisterter Fußballer – und das, obwohl ihm mit zwei Jahren wegen eines Tumors der linke Oberschenkel abgenommen werden musste. Trotzdem konnte er bereits große Erfolge feiern – beispielsweise gewann der 18-Jährige mit Fortuna Düsseldorf im vergangenen Herbst die Deutsche Meisterschaft im Amputierten-Fußball. Im September wird er mit seiner Mannschaft am Deutschen Amputierten-Fußball-Cup im Rahmen der Fußball-Inklusionstage in Köln teilnehmen, die durch die DFB-Stiftung Sepp Herberger ausgerichtet werden.

Jonas Lappe liebt es, Fußball zu spielen. Mit seinen Kumpels in seiner Heimat beim SV 21 Büren steht er regelmäßig auf dem Platz – wann immer es seine Zeit zulässt. Meist hütet er das Tor. Zunächst mag das nicht ungewöhnlich sein für einen 18-Jährigen. Eine besondere Konstellation allerdings macht Lappes Geschichte außergewöhnlich. Mit zwei Jahren musste ihm wegen eines Tumors der linke Oberschenkel abgenommen werden. An seiner Leidenschaft für den Fußball hat sich dadurch allerdings nichts geändert. Im Gegenteil.

„Für den Außenstehenden mag das außergewöhnlich sein. Für mich sind es ganz normale Voraussetzungen. Ich kenne es ja im Grunde nicht anders“, sagt Lappe. Beim SV 21 Büren zählt er zum Kader der A-Jugend. Wenn er es einrichten kann, ist er beim Training dabei. Er hilft dann dort aus, wo jemand fehlt – zuletzt war das häufiger im Tor der Fall. „Bei uns im Team ist meine Behinderung kein großes Thema. Und das ist auch gut so. Ich bin ein normaler Teil der Mannschaft“, betont Lappe.

Zwischendurch führte Jonas Lappe auch verschiedene Tricks vor.

Deutscher Amputierten-Fußball-Cup im Rahmen der Fußball-Inklusionstage in Köln

Aber Lappe liebt nicht nur den Amateurfußball. Er ist auch Nationalspieler im Amputierten-Fußball. Zuletzt hat er Deutschland bei einer Europa- und einer Weltmeisterschaft vertreten. „Leider sind wir zu früh ausgeschieden“, schmunzelt Lappe. Dennoch weiß er, wie man Titel gewinnt: Im vergangenen Herbst hat er mit Fortuna Düsseldorf die Deutsche Meisterschaft im Amputierten-Fußball geholt – vor Anpfiff Hoffenheim und der Spielgemeinschaft Nord-Ost, bestehend aus Spielern der Sportfreunde Braunschweig, des Hamburger SV und von Tennis Borussia Berlin. „Das war ein riesiger Erfolg uns“, erklärt Lappe. „Wir hatten zwar objektiv gesehen den stärksten Kader und waren in der Favoritenrolle. Trotzdem mussten wir alles geben, um uns gegen die Konkurrenz durchzusetzen.“

In diesem Jahr richtet die DFB-Stiftung Sepp Herberger erstmals den Deutschen Amputierten-Fußball-Cup aus, der am 17. September auf dem Roncalliplatz direkt am Kölner Dom im Rahmen der Fußball-Inklusionstage ausgespielt wird. „Das wird ein Ereignis, auf das wir uns sehr freuen“, so Lappe. „Wir erwarten dort eine tolle Kulisse mit einem super Rahmenprogramm und wollen zeigen, was wir können.“

Im Moment konzentriert Lappe sich jedoch in erster Linie auf sein Freiwilliges Soziales Jahr beim FLVW, das langsam aber sicher bereits auf die Zielgerade geht. „Es ist toll, hier Teil des Teams zu sein und vielfältige Einblicke in die Verbandsarbeit zu bekommen“, meint Lappe, der im Rahmen seines FSJ auch die Trainer-B-Lizenz absolvieren konnte.

Hier zeigte Lappe den jungen Kickern, wie er mit seinen Krücken umgeht.

Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln

Besonders viel Spaß macht es ihm, wenn er das FLVW-Trainerteam im Rahmen eines Lehrgangs unterstützen kann: „Ich bin oft beim 2008er-Jahrgang dabei und kann erleben, wie mit diesen Talenten gearbeitet wird. Es ist spannend zu sehen, wie Theorie und Praxis hier verknüpft werden und wie die Trainer mit den jungen Spielern arbeiten.“

Seine nächsten Ziele nach seinem FSJ hat Lappe auch schon längst im Visier. Zum nächsten Wintersemester wird er an der Deutschen Sporthochschule in Köln ein Sport-Management- und Kommunikationsstudium beginnen. Den anspruchsvollen Eignungstest hat er bereits erfolgreich absolviert. Die größte Herausforderung allerdings steht ihm in diesem Zusammenhang noch bevor: Die Wohnungssuche in Köln.

Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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