Mit der Stiftung des Julius Hirsch Preises erinnert der Deutsche Fußball-Bund seit 2005 jährlich an den deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch (1892 – 1943) und an alle, insbesondere die jüdischen Opfer, des nationalsozialistischen Unrechtsstaates, für die der Fußball häufig Freude, Aufgabe und Heimat war. Damit gedenkt der DFB seinen jüdischen Mitgliedern sowie ihren vielfältigen und prägenden Verdiensten im deutschen Fußball. Zudem stellt er sich durch ein weithin sichtbares Zeichen des „Nie Wieder!“ seiner Geschichte und seiner Verantwortung in der Zeit des Nationalsozialismus. Durch die Würdigung jeglichen Engagements für Vielfalt, Anerkennung und ein respektvolles Miteinander tritt der DFB klar gegen Antisemitismus, Diskriminierung sowie Rassismus ein.
Der Julius Hirsch Preis, jährlich von der DFB-Kulturstiftung durchgeführt, stärkt unveräußerliche Werte für Zivilgesellschaft, Demokratie, Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten. Ausgezeichnet werden Personen, Initiativen und Vereine, die sich im oder durch den Fußball, egal ob auf dem Platz, im Stadion, im Verein oder in der Gesellschaft, beispielhaft und unübersehbar
einsetzen.
Eingereicht werden können sowohl Eigenbewerbungen als auch Vorschläge, die sich durch den Fußball für diese Themen engagieren. Bewerbungen um den Julius Hirsch Preis 2025 nimmt der DFB über dieses Online-Formular vom 19. Mai bis zum 30. Juni 2025 entgegen.
Seit der ersten Preisverleihung 2005 haben sich mehr als 1.600 Vereine, Institutionen, Initiativen und Personen um den Julius Hirsch Preis beworben. Rund 60 Preistragende aus ganz Deutschland wurden bei den überregional sichtbaren Preisverleihungen mit der bundesweit einzigartigen Auszeichnung eines Sportverbandes geehrt. Zu den Trägern des Julius Hirsch Ehrenpreises zählen u. a. Giovanni di Lorenzo, Thomas Hitzlsperger, die Toten Hosen und Christian Streich.
Am 15. Oktober 2024 wurde der Julius Hirsch Preis in München verliehen. Weitere Informationen zur aktuellsten Preisverleisung finden Sie hier.
Zur Person: Julius Hirsch
Der 1892 geborene Karlsruher Kaufmann Julius Hirsch wurde 1910 mit dem Karlsruher FV und 1914 mit der Spielvereinigung Fürth Deutscher Meister. Gemeinsam mit seinem Karlsruher Freund und Teamkollegen Gottfried Fuchs ist er einer von nur zwei jüdischen Spielern in der Geschichte der deutschen Nationalmannschaft. 1943 wurde Julius Hirsch, nur weil er jüdischer Herkunft war, in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Ausführliche Informationen zum Julius Hirsch Preis finden Sie hier.