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11.11.2020

Entsetzen über die Zerstörung der Ausstellung zu jüdischen Sportstars

Mit großer Betroffenheit haben die Stadt Bochum, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) auf die mutwillige Zerstörung von zwei Figuren der Outdoor-Ausstellung "Zwischen Erfolg und Verfolgung - Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach" in Bochum reagiert.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November haben Unbekannte die lebensgroßen Plexiglasfiguren der Leichtathletin Lilli Hennoch und der Turnolympiasieger Alfred und Gustav Felix Flatow zerstört. Bereits in den Wochen zuvor waren die Figur von Walther Bensemann beschädigt sowie die Stele der Brüder Flatow mit antisemitischen Parolen beschmiert worden. Die Veranstalter haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

"Übergriffe wie diese sind nicht hinnehmbar"

Die Wanderausstellung des Zentrums für deutsche Sportgeschichte stellt seit 2015 die Lebens- und Leidensgeschichten herausragender jüdischer Sportler dar, unter ihnen die Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch, Gottfried Fuchs und der DFB-Mitbegründer Walther Bensemann. Sie war am 8. Oktober in der Huestraße in Bochum, der 17. Station der bundesweit gezeigten Ausstellung, eröffnet worden und wurde am gestrigen Dienstag plangemäß abgebaut.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: "Die Zerstörung der Ausstellung zu jüdischen Sportstars empört mich zutiefst. Eine derartige Tat am Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 zeugt von einer menschenverachtenden Haltung. Übergriffe wie diese sind nicht hinnehmbar. Deshalb tun wir alles, um rassistischen und antisemitischen Einstellungen und Taten entschieden entgegenzutreten. In unserer Gesellschaft haben Intoleranz und Gewalt kein Platz."

"Wir sind entsetzt und beschämt"

"Wir sind entsetzt und beschämt über die Nachricht der gezielten Zerstörung mehrerer Figuren der Ausstellung", äußerte Dr. Göttrick Wewer, der Vorsitzende der DFB-Kulturstiftung, auf deren Initiative die Ausstellung 2015 in Rahmen der Europäischen Makkabi Games entstanden war. "Das Datum - der Jahrestag der Reichspogromnacht - und eine zuvor verbrochene Schmiererei auf einer der Figuren legen ein antisemitisches Motiv nahe. Gerade gegen diese menschverachtende Einstellung setzen wir gemeinsam mit der Kulturstaatsministerin seit fünf Jahren ein Ausrufezeichen. Und wir werden es weiter tun, trotz oder gerade weil es offenbar Menschen gibt, die aus der Geschichte nichts gelernt haben."

Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hatte die Ausstellung eröffnet: "Die mutwillige Zerstörung der Figuren dieser wichtigen Ausstellung macht uns fassungslos. Das ist das Allerletzte. Bochum war und wird eine weltoffene und tolerante Stadt bleiben, in der Erinnerungskultur immer einen Platz hat."

[dfb]

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