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23.6.2023

Werte bilden mit der Nachwuchsmannschaft - Trainer-Fortbildung „Sepp-Herberger-Akademie“

Erfolgreiche Trainerinnen und Trainer im Nachwuchsfußball denken weit über die Vermittlung von Taktik-, Technik- oder Konditionsinhalten hinaus. Erfolge lassen sich nur in einem starken Mannschaftsverbund realisieren. Dafür braucht es gemeinsame Werte, die von allen Team-Mitgliedern verinnerlicht werden. Im Rahmen der Trainer-Fortbildung „Sepp-Herberger-Akademie“, die von der DFB-Stiftung Sepp Herberger zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund, dem Badischen Fußballverband, der Bertelsmann Stiftung und der Werte-Stiftung organisiert wurde, wurden Trainerinnen und Trainern im Nachwuchsfußball wichtige Praxistipps und Hilfestellungen gegeben, um die Wertebildung in der Fußballmannschaft zu stärken. Die Veranstaltung fand von Mittwoch bis Freitag in der Sportschule Schöneck statt.

Neben der Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und der eigenen Trainerrolle standen praktische Methoden, Fußballtrainingseinheiten und Workshops zu Teambuilding, Konfliktmanagement, Vertrauen oder Kommunikation auf der Agenda. „Fußballvereine sind Orte der Gemeinschaft, die den Kindern und Jugendlichen Werte erlebbar machen können. Im Rahmen der Fortbildung haben wir den Teilnehmenden spezifische Hinweise und Methoden zur Wertebildung im Nachwuchsfußball aufgezeigt“, erläutert Nico Kempf, stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Dabei stand insbesondere das Programm „Team-Up!“ der Bertelsmann Stiftung im Fokus. „Mit ‚TeamUp!´ können Trainerinnen und Trainer soziale Werte und Kompetenzen entwickeln. Das Gelernte kann direkt in die Mannschaftsführung und das Training integriert werden und so die Persönlichkeitsentwicklung der Spielerinnen und Spieler sowie ein faires, respektvolles Miteinander aktiv fördern“, betont Julia Tegeler, Projektmanagerin der Bertelsmann Stiftung.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen absolvierten wertebildende Übungen.

Trainerinnen und Trainer sind Vorbilder

Eine Trainingseinheit im Blindenfußball sowie spannende Talk-Runden mit Persönlichkeiten aus der Welt des Sports erweiterten den Horizont der Teilnehmenden. „Sepp Herbergers verkörperte Werte wie Respekt, Disziplin und Zusammenhalt sind heute noch allgegenwärtig und enorm wichtig. Es macht mich stolz, dass wir mit dieser besonderen Lizenzfortbildung in der badischen Heimat von Sepp Herberger viele Trainerinnen und Trainer im Nachwuchsbereich erreichen, um seine Werte zu bewahren und seine Gedanken fortzuführen“, meint Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident und Präsident des Badischen Fußballverbandes.

Christian Eichner, Cheftrainer des Karlsruher SC, nahm gemeinsam mit Eiskunstläuferin Nathalie Weinzierl an einer Podiumsdiskussion teil und hob die Vorbildfunktion von Trainerinnen und Trainern im Breiten- und Spitzensport hervor: „Die Werte eines Trainers müssen auf und neben dem Platz erkennbar sein und authentisch gelebt werden. Ein respektvolles Verhalten gegenüber den eigenen oder den gegnerischen Spielern, dem Schiedsrichter oder auch den Fans ist enorm wichtig, um die Vorbildrolle zu erfüllen.“ Ganz wichtig für den Mannschaftserfolg sei auch die wertschätzende Kommunikation. „Mir ist es als Trainer wichtig, meine getroffenen Entscheidungen ehrlich und transparent den Spielern zu vermitteln“, so Eichner weiter. Die zweimalige Deutsche Meisterin im Eiskunstlauf Nathalie Weinzierl zeigte auf, dass der Fußball auch von Individualsportarten lernen kann. „Eigenverantwortung, Disziplin und Zielstrebigkeit sind für mich ganz wichtige Eigenschaften, um Erfolg zu erreichen. Für meine Leistung bin ich selbst verantwortlich. Ich habe manchmal den Eindruck, dass im Fußball beispielsweise bei der Fehleranalyse gerne mit dem Zeigefinger auf andere Menschen gezeigt wird.“

Nico Kempf, stellvertretender Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp-Herberger, Eiskunstläuferin Nathalie Weinzierl und KSC-Cheftrainer Christian Eichner bei der Podiumsdiskussion.

Jungen Menschen die Bedeutung von Werten bewusst machen

Aus der Trainer-Fortbildung sollen am Ende insbesondere die Nachwuchsfußballerinnen und Nachwuchsfußballer in den Vereinen profitieren. Davon ist auch Dr. Anna-Lisa Schwarz, Geschäftsführerin der Werte-Stiftung, überzeugt: „Als Werte-Stiftung ist es unser Ziel, gerade auch jungen Menschen die Bedeutung von Werten für unsere Gesellschaft bewusst zu machen und damit Werte zu stärken. Dies klappt wunderbar über Jugendtrainer als Wertevorbilder. Daher sind wir sehr dankbar für unsere Kooperation im Rahmen der ‚Sepp-Herberger-Akademie´.“

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen absolvierten eine Trainingseinheit im Blindenfußball.

Professor Dr. Rolf Schwarz, Teilnehmer und Trainer beim SV Schriesheim, sah in der Veranstaltung einen deutlichen Mehrwert. „Die Wertebildung beginnt bei meiner eigenen Haltung. Ich bin dankbar, dass ich im Rahmen der Fortbildung das Bewusstsein für meine Werte weiter schärfen konnte.“ Die Verbindung zwischen Theorie und Praxis und die Alltagsintegration der vermittelten Inhalte seien Erfolgsfaktoren des Lehrgangs. „Es ist großartig, dass das Thema praxisnah und fußballspezifisch erläutert wurde“, so Schwarz weiter, der an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe lehrt. 

Auf und neben dem Platz ist ein an Werten orientiertes Verhalten gefragt. Das wurde allen Teilnehmenden klar, die nach der dreitägigen Fortbildung mit zahlreichen Impulsen, Inspirationen und Eindrücken zurück in ihre Heimatvereine fuhren.

Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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