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17.6.2023

JVA Rockenberg gewinnt Sepp-Herberger-Pokal 2023

Die JVA Rockenberg aus Hessen hat am Samstag das diesjährige Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal gewonnen. Zweiter wurde der Seehaus e.V. aus Sachsen. Die JVA Zweibrücken gewann den Titel bei den Frauen. Die Veranstaltung ist der alljährliche sportliche Höhepunkt der Resozialisierungsinitiative „Anstoß für ein neues Leben“. 

13 Teams mit männlichen und weiblichen Jugendstrafgefangenen aus zehn Bundesländern trafen sich in der gastgebenden Justizvollzugsanstalt in Adelsheim. Im Finale des Männer-Turniers setzte sich die JVA Rockenberg in einem packenden Finale im Neunmeterschießen mit 3:2-Toren gegen den Seehaus e.V., der im freien Strafvollzug tätig ist, durch. Aus den Händen des ehemaligen Nationalspielers Timo Hildebrand, der früheren Bundesministerin Christine Lambrecht und des 1. DFB-Vizepräsidenten Ronny Zimmermann erhielten die Spieler aus Hessen die DFB-Meisterplakette. Hildebrand, der 2007 mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister wurde, betont: „Über den Fußball erhaltet ihr wichtige Impulse für eure Persönlichkeitsentwicklung. So lehrt der Sport Werte, wie Zusammenhalt, Disziplin oder Widerstandsfähigkeit, die euch für euer zukünftiges Leben auf und neben dem Platz Orientierung bieten können.“

Ronny Zimmermann, Christine Lambrecht und Timo Hildebrand überreichten die Trophäen.

Die Fußballerinnen aus der JVA Zweibrücken sicherten sich vor der Mannschaft aus der JVA Iserlohn den Siegerpokal bei den Frauen. Der erstmalig ausgelobte Fairplay-Pokal ging an die JVA Köln. Ronny Zimmermann, Präsident des Badischen Fußballverbandes, freute sich über den sportlichen Einsatz der Teilnehmenden. „Ihr spielt einen großartigen Fußball, der von hoher Intensität, aber auch Fairness geprägt ist. Wir möchten euch dabei helfen, dass ihr nach der Inhaftierung den Weg in die Fußballvereine findet. Dort könnt ihr Gemeinschaft erfahren und ein neues Umfeld aufbauen.“

Die Sieger-Mannschaft aus der JVA Zweibrücken (rote Trikots) besiegte im Finale die JVA Iserlohn.

Perspektiven bieten für Zeit nach der Inhaftierung

Mehr als 100 Jugendstrafgefangene im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, die in den teilnehmenden Justizvollzugs- und Jugendstrafanstalten an dem gemeinsamen Programm der DFB-Stiftung Sepp Herberger und der Bundesagentur für Arbeit partizipieren, waren beim Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal mit dabei. Die frühere Bundesjustizministerin Christine Lambrecht ist Kuratoriumsmitglied der DFB-Stiftung Sepp Herberger und hebt die ganzheitliche Ausrichtung der Anstoß-Initiative hervor: „Die Jugendlichen bereiten sich in den drei Kategorien ‚Fußball´, ‚Arbeit/Beruf/Schule` und ‚Soziales` gemeinsam auf die Zeit nach ihrer Inhaftierung vor. Dadurch werden den Teilnehmenden vielseitige Chancen und Möglichkeiten für eine erfolgreiche Wiedereingliederung in die Gesellschaft geboten.“

Den Stellenwert der Initiative für die Zeit nach der Haftentlassung betont auch Stefan Schubert, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim: „Wir setzen uns dafür ein, dass die Jugendlichen nach ihrer Inhaftierung eine berufliche Perspektive haben.“

Verbindende Kraft des Fußballs

Das Turnier ist eines der größten Fußballturniere hinter Gefängnismauern in Deutschland. Es wird seit dem Jahr 2008 ausgetragen. „Die Justizvollzugsanstalt Adelsheim bietet mit dem neuen Kunstrasenspielfeld optimale Bedingungen für die Ausrichtung der diesjährigen Veranstaltung“, meint Dr. Joachim Müller, Leiter des Referats Vollzugsgestaltung und Behandlung im Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg. „Wir sind stolz darauf, als Gastgeber diese großartige Veranstaltung unterstützen zu dürfen, die einmal mehr die verbindende Kraft des Fußballs in den Fokus rückt“, so Dr. Müller weiter.  

Das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal ist seit Samstag um ein Kapitel reicher.

Auch wenn die Teams nicht selbst am Ball waren, schauten sie gespannt den Gegnern zu.

Übersicht über die teilnehmenden Mannschaften:

Männer:

JVA Adelsheim (Baden-Württemberg)

JVA Herford (Nordrhein-Westfalen)

JVA Rockenberg (Hessen)

JA Schleswig (Schleswig-Holstein)

JVA Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern)

JSA Schifferstadt (Rheinland-Pfalz)

JSA Berlin

JVA Neuburg-Herrenwörth (Bayern)

Seehaus e.V. (freier Strafvollzug / Sachsen)

SG JA Hameln/JVA Vechta (Niedersachsen)

Frauen:

JVA Iserlohn (Nordrhein-Westfalen)

JVA Köln (Nordrhein-Westfalen)

JVA Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)

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