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9.3.2023

Inklusionsbeauftragte im Porträt: Axel Ackermann, Sächsischer Fußball-Verband

Axel Ackermann ist seit einem Jahr Inklusionsbeauftragter des Sächsischen Fußball-Verbandes. Vorher war der 52-Jährige lange bei RB Leipzig als Fan-Inklusionsbeauftragter tätig. „Das Thema liegt mir einfach am Herzen“, sagt Ackermann. „Wir müssen noch mehr Menschen mit Behinderung den Zugang zum Fußball ermöglichen – entweder als Fan oder als Spielerin beziehungsweise Spieler.“

Portraitfoto von Axel Ackermann
Axel Ackermann, Inklusionsbeauftragter beim Sächsischen Fußball-Verband.

Beim Sächsischen Fußball-Verband muss Ackermann nun etwas Aufbauarbeit leisten. Corona hat auch hier viele gute Ansätze zum Erliegen gebracht – oder die Konzepte sind nicht fortgeführt worden. „Wir sind gerade intensiv dabei, die Aktivitäten der Vereine im Hinblick auf den Inklusionsfußball wieder ans Laufen zu bringen. Aber das ist gar nicht so einfach“, betont Ackermann. „Besser funktioniert es im Moment in den Werkstätten für behinderte Menschen. Hier haben wir in weiten Teilen unseres Verbandsgebiets bereits wieder einen geregelten Ablauf.“

Parallel hat sich Ackermann mit seinen Kolleginnen und Kollegen das Ziel gesetzt, die Ausbildung für Inklusionstrainer zu optimieren. „Die Erfahrung zeigt, dass alles mit guten oder schlechten Übungsleitern steht und fällt. Wenn hier Menschen am Werk sind, die sich auskennen und ein Händchen für die Zielgruppe haben, profitieren alle Seiten davon. Deshalb müssen wir an diesem Punkt ansetzen“, so Ackermann. „Wichtig ist meiner Meinung nach, dass im Inklusionsfußball die Bewegung und der Spaß und nicht nur das Gewinnen im Vordergrund stehen. Die Freude am Fußball und an der Gemeinschaft sollte wichtiger sein als ein 1:0 oder ein 4:1. Auch das müssen die Übungsleiterinnen und Übungsleiter vermitteln und vor allem vorleben.“

Um möglichst schnell voranzukommen, tauscht sich Ackermann regelmäßig mit den Inklusionsbeauftragten der anderen DFB-Landesverbände aus – oft auch unter der Organisation der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Was funktioniert bei den anderen gut? Was klappt nicht? Welche Lehren kann Ackermann daraus für den Sächsischen Fußball-Verband ziehen? „Einmal im Jahr treffen wir uns persönlich, dazu häufiger auch digital. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir voneinander lernen.“

Auch die Kooperation mit RB Leipzig, als einem der größten Vereine im Verbandsgebiet, funktioniert. „Mit Ingo Hertzsch ist dort ein ehemaliger Fußballprofi Teamleiter CSR. Die Zusammenarbeit mit ihm ist sehr angenehm. In Leipzig haben wir immer wieder mal die Möglichkeit, ein inklusives Fußballturnier auszurichten“, so Ackermann. „Auch bei anderen großen Klubs, wie Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue und dem Chemnitzer FC finden unsere Anliegen Gehör. Der nächste Schritt sollte jetzt sein, dass die Verantwortlichen dort ebenfalls Inklusionsfußball anbieten.“

Grundsätzlich nimmt Ackermann wahr, dass die Nachfrage nach Angeboten im Handicap-Fußballl innerhalb des Sächsischen Fußball-Verbands gegeben ist. „Ich bin vor allem ein Fan davon, wenn Schulen und Vereine an dieser Stelle kooperieren, weil beide Seiten davon profitieren“, sagt Ackermann. „Oft kann es auch Sinn machen, wenn sich mehrere Schulen zusammentun und zum Beispiel eine inklusive Fußball-AG unter professioneller Leitung anbieten.“ Man merkt: Ackermann will den Handicap-Fußball im Sächsischen Fußball-Verband voranbringen.

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