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6.10.2025

Finale der Blindenfußball-Bundesliga: Der Traum vom Titel lebt beim BVB

Borussia Dortmund kann am letzten Spieltag der Blindenfußball-Bundesliga am 11. Oktober 2025 in Nürnberg erstmals in der Vereinsgeschichte die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Der BVB steht einen Spieltag vor Saisonende an der Tabellenspitze und kann gegen die SF BG Blista Marburg (13.45 Uhr) aus eigener Kraft Meister werden. Wird der große Coup wirklich gelingen?

Philippe Berthold formuliert das Ziel in aller Deutlichkeiten. „Wir wollen den Titel holen. Diesmal sind wir an der Reihe“, sagt der Abwehrspieler von Borussia Dortmund im Vorfeld des Showdowns in Franken. „Wir spielen bis jetzt eine überragende Saison und haben das Fundament gelegt. Nun wollen wir auch den letzten Schritt machen.“

Tatsachlich sind die Dortmunder bisher überzeugend durch die Saison marschiert. Mit 18 Punkten nach sieben Begegnungen thront der BVB ganz oben. Sechs Siegen steht nur eine Niederlage gegenüber – aber die gab es ausgerechnet gegen den ewigen Ruhrpott-Rivalen FC Schalke 04. „Als Borussia Dortmund verliert niemand gerne gegen Schalke 04“, lacht Trainer Enrico Göbel. „Aber mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft könnten wir diesen Makel bestimmt etwas ausgleichen“, so Göbel augenzwinkernd.

Es winkt der erste Meistertitel im Blindenfußball für Borussia Dortmund.

Hervorragende Ausgangssituation für den BVB

Die Dortmunder haben sich eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet. Ein Sieg gegen die Sportfreunde BG Blista Marburg reicht sicher aus, ein Unentschieden normalerweise auch. Bei einer Niederlage können Marburg und der FC St. Pauli noch vorbeiziehen. Aber das wollen die Blindenfußballer des BVB unter allen Umständen verhindern. „In der vergangenen Saison haben wir am letzten Spieltag verloren und daher leider recht leichtfertig eine bessere Platzierung als Rang vier verspielt“, warnt der ehemaliger Marburger Berthold. „Das sollte uns eine Warnung sein und darf nicht nochmal passieren.“

Die Dortmunder gehen mit viel Selbstvertrauen in den Finalspieltag, schließlich gab es während der Saison fast nur überzeugende Siege – unter anderem ein 7:3 gegen Rekordchampion MTV Stuttgart und ein 5:0 gegen den amtierenden Deutschen Meister FC St. Pauli. „Da haben wir gezeigt, zu was wir fähig sind“, betont Berthold: „Wenn wir die Leistung wieder auf den Platz bekommen, werden wir den Titel holen.“ Und Trainer Göbel ergänzt: „Gewonnen ist noch nichts, aber wir alle haben diesen Traum und werden unser Bestes geben, damit er wahr wird.“

Unterstützung auch von BVB-Präsident Lunow

Die Dortmunder erfahren viel Unterstützung von den Verantwortlichen aus dem Verein. BVB-Präsident Reinhold Lunow beispielsweise war in dieser Saison bereits vor Ort und hat sich persönlich von der Faszination Blindenfußball überzeugt. Es ist geplant, dass er auch am Finalspieltag dabei sein wird.

Zudem ermöglicht es der Verein den Blindenfußballern neben der Bundesliga auch an einer internationalen Spielrunde mit Topteams aus Italien, Frankreich und England teilzunehmen. „Das wissen wir sehr zu schätzen, weil es keineswegs selbstverständlich und durch die Reisen auch mit Kosten verbunden ist“, sagt Trainer Göbel.

BVB-Trainer war früher Nationaltorhüter

Der Thüringer Göbel ist seit zwei Jahren Trainer der Blindenfußballer des BVB. Als er kam, hat er einen Drei-Jahres-Plan mit großem Ziel entworfen. „Eine Spielidee zu etablieren, benötigt Zeit und viel gemeinsames Training. Von beidem hätte ich gerne etwas mehr“, ergänzt Göbel und freut sich, dass seine Mannschaft die Prinzipien immer besser umsetzt. Das Ziel: Der BVB soll spätestens im dritten Jahr unter seiner Verantwortung die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Nun ist es möglich, dies bereits eine Saison früher zu erreichen. Vor seiner Zeit als Cheftrainer beim BVB hat Göbel seine Karriere in der Blindenfußball-Nationalmannschaft beendet. Über elf Jahre war er als Torhüter und im Trainerstab aktiv.

Die Zeit ist vorbei. Nun soll eine neue Ära beginnen, die im besten Fall am 11. Oktober in Nürnberg ihren ersten sportlichen Höhepunkt findet – mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Blindenfußball mit dem BVB. Ein Schritt ist dafür noch nötig. 

Der Finalspieltag findet im Rahmen der Fußball-Inklusionstage statt.

Auch Schauspieler Wotan Wilke Möhring drückt die Daumen

Das Saisonfinale ist eingebettet in die Fußball-Inklusionstage. In diesem Rahmen wird auf dem Hauptmarkt in Nürnberg vom 10. bis 12. Oktober die bunte Vielfalt des Handicap-Fußballs einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. 

Auch Schauspieler Wotan Wilke Möhring unterstützt die Veranstaltung als Teil der „Elf für Inklusion". Möhring ist großer BVB-Fan und wird daher natürlich den Blindenfußballern seines Vereins am Samstag die Daumen drücken: „Ich freue mich sehr, Teil dieser Idee zu sein und dazu beizutragen, dass Inklusion mitten in unserer Gesellschaft stattfindet. Besonders freue ich mich natürlich auch, dass der BVB beste Chancen hat, die Deutsche Meisterschaft im Blindenfußball zu gewinnen. Die Sportlerinnen und Sportler haben jede Unterstützung verdient. Ihre Leistungen sind einfach beeindruckend.“

Der Eintritt zu allen Aktionen im Rahmen der Fußball-Inklusionstage ist frei. Für blinde und sehbehinderte Menschen werden die Begegnungen der Blindenfußball-Bundesliga live vor Ort und im Internet durch Spielbeschreiber kommentiert. Alle Partien werden live im Online-Stream auf Sportdeutschland.TV und auf dem DFB-YouTube-Kanal übertragen.

Die Blindenfußball-Bundesliga wird seit dem Jahr 2008 von der DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband ausgerichtet. 

Unterstützt wird die Blindenfußball-Bundesliga von der Deutschen Telekom, Volkswagen und VANDA Pharmaceuticals. Weitere Informationen unter www.blindenfussball.de

Der Spieltag in der Übersicht:

09:00 Uhr Fortuna Düsseldorf - FC Ingolstadt

11:00 Uhr BSV 1958 Wien - FC Schalke 04

12:45 Uhr Promi-Einlagespiel im Blindenfußball

13:45 Uhr Borussia Dortmund - SF BG Blista Marburg

15:45 Uhr FC St. Pauli - MTV Stuttgart

17:30 Uhr Siegerehrung mit Übergabe der DFB-Meisterplakette

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