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29.11.2022

Bundestrainer Martin Mania: “Stehen kurz davor, oben anzuklopfen”

Mit einem Trainingslager auf dem DFB-Campus in Frankfurt ist die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft in die langfristige WM-Vorbereitung gestartet. “Die Jungs sind willig und entwicklungsfähig. Wir stehen also kurz davor, auch mal ganz oben anzuklopfen. Überhaupt konnten wir zuletzt das Tempo der Einwicklung in mehreren Bereichen beschleunigen”, sagte Bundestrainer Martin Mania zum Abschluss des dreitägigen Lehrgangs.

Spielszene in der Halle mit Mania und Tönsing
Einer von neun Spielern: Nationalspieler Jonathan Tönsing beim Training.

Neun Spieler hatte Mania von Freitag bis Sonntag in Frankfurt versammelt. Die vier Trainingseinheiten auf dem nagelneuen Campus, der erst in diesem Sommer nach rund drei Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde, fanden in der mit einem nach FIFA-Regularien ausgestatteten Hallenplatz statt, wobei die Blindenfußballer einen Kunstrasen von 40 x 20 Meter und damit nur einen Bruchteil der Fläche benötigten. Zum zweiten Mal überhaupt und zum ersten Mal nach acht Jahren hat sich die Nationalmannschaft für eine Weltmeisterschaft qualifiziert.

16 Mannschaften, darunter mit Brasilien die aktuell weltbeste Blindenauswahl, werden ab dem 18. August 2023 im englischen Birmingham um den Titel konkurrieren. Manias WM-Kader wird acht Feldspieler plus zwei Torwarte umfassen. Verzichten musste Mania in Frankfurt auf den am Knie verletzten Rasmus Narjes vom FC St. Pauli. Ansonsten aber standen ihm etwa mit Jonathan Tönsing, Alican Pektas, Taime Kuttig und Alexander Fangmann Deutschlands beste Blindenfußballer über die gesamten drei Tage zur Vefügung.

Mania: “Wir gehen auf jeden Spieler individuell ein”

Mania im Gespräch
Mania: “Der DFB ermöglicht es uns, die Taktung der Maßnahmen zu erhöhen.” (Fotos Yuliia Perekopaiko)

Auch Theoriebesprechungen zählten zum umfangreichen Programm. “Wir schauen uns gemeinsam Videos an”, berichtete Mania. “Wir lassen dann eine Situation laufen, anschließend erzählen die Spieler, wie sie es wahrgenommen haben. Über die Kommandos der Guides, die Voy-Rufe und den Balllauf können die Spieler sehr viel erkennen.” Auch eine taktile Taktiktafel wurde genutzt, wobei einige Spieler darauf verzichteten, weil sie sonst zu sehr das Bild der Tafel im Kopf haben. “Es ist ja nicht blind gleich blind. Wir gehen auf jeden Spieler individuell ein”, sagte Mania.

Die Blindenfußball-Bundesliga wird seit Beginn an von der DFB-Stiftung Sepp Herberger gefördert. Mit dem Finale vor dem Kölner Dom im September endete bereits die 15. Saison der Liga für blinde und sehbehinderte Fußballer*innen. Im letzten Jahr beschloss die DFB-Stiftung Sepp Herberger zusätzlich auch die Blindenfußball-Nationalmannschaft, die dem Deutschen Behindertensportverband angehört, finanziell und organisatorisch zu unterstützen. „Diese Unterstützung ermöglicht es uns, unsere Maßnahmen zu professionalisieren und die Taktung zu erhöhen“, meint der Nationaltrainer. Ende Juni wird die Mannschaft am World Grand Prix in Straßburg teilnehmen. Es wird der letzte Probelauf vor der WM sein. “Anschließend werden wir die Zügel nochmal lockerlassen, um dann in Birmingham zu peaken”, sagt Mania.

Bei der Blindenfußball-Weltmeisterschaft in Birmingham werden dann drei Tickets für die Paralympics 2024 in Paris vergeben – das nächste große Ziel der deutschen Blindenfußball-Nationalmannschaft.

Von Grünberg aus stand ein Besuch auf dem DFB-Campus in Frankfurt auf dem Plan. Foto: DFB/Nico Florow
Eine zusätzliche Freizeit für Kinder nach onkologischer Erkrankung fand in Malente statt. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Der fußballbegeisterte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf besuchte die Fußball-Ferien-Freizeit in Malente. Foto: Martin Ziemer/Getty Images
Der ehemalige Trainer von RB Leipzig Marco Rose war für einen Wertedialog in Leipzig zu Gast. Foto: Jens Schlüter/Getty Images
Ein Besuch im Bundesverfassungsgericht stand bei der Freizeit in Schöneck (Karlsruhe) auf dem Programm. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
U19-Nationaltrainer Hanno Balitsch leitete eine Trainingseinheit in Edenkoben. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers gab in Malente Einblicke in das Leben eines Profi-Schiedsrichters. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun
Neben verschiedenen Ausflügen und Bildungsaktivitäten stand natürlich der Fußball im Mittelpunkt der Freizeiten. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Klaus Venus
Von Hennef aus ging es für eine Führung nach Leverkusen in die BayArena – inklusive Gespräch mit dem Geschäftsführer Simon Rolfes. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Insgesamt 1.000 Teilnehmende waren bei den Fußball-Ferien-Freizeiten 2025 dabei. Foto: Klaus Venus/DFB-Stiftung Egidius Braun
Verschiedene Workshops zum Thema Demokratie standen auf dem Programm der Freizeitwochen. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
Der ehemalige Ministerpräsident Volker Bouffier tauschte sich in einem Wertedialog mit den Teilnehmenden einer Freizeit in Grünberg aus. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
DFB-Präsident Bernd Neuendorf besucht die Fußball-Ferien-Freizeiten in Hennef. Foto: DFB-Stiftung Egidius Braun/Carsten Kobow
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