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24.10.2022

"Autonama": Deutschland besiegt Spanien

"Die schönste List des Teufels ist es, uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt." Mit diesem Satz hätte Charles Baudelaire auch sehr passend die spanische Autorennationalmannschaft beschreiben können. Zwar trafen die deutschen Autoren auf sehr freundliche und aufgeschlossene Kolleginnen und Kollegen, jedoch, ein wenig List mag schon in ihren Beteuerungen gesteckt haben, sie sähen sich klar in der Außenseiterrolle.

Wann immer die des Spanischen mächtige Achse innerhalb der deutschen Mannschaft nachfragte, hieß es, die Gäste hätten sich ja gerade erst gegründet, hätten noch nie zusammen gespielt, wären deutlich älter als wir, ja sie hätten, trotz dieses hohen Alters, teilweise noch nie gegen einen Ball getreten. Letztlich, so schien es, könnte man froh sein, wenn sie es denn überhaupt auf den Rasen schaffen würden. Erste Zweifel daran nährten die Beiträge der Spanier im schönen, von der DFB-Kulturstiftung organisierten Rahmenprogramm zum Spiel. Man merkte, die verstehen doch durchaus einiges vom Fußball.

Volker Finke betreut deutsche Mannschaft

Gar nicht beirren ließ sich unser Gastcoach Volker Finke. Er hatte nicht nur seinen Baudelaire, sondern auch das Spiel der Spanier beim Aufwärmen gelesen, schickte uns mit warnenden Worten aufs Feld der SG Bornheim – und sollte recht behalten. Spanien legte mit großem Engagement los, ließ den Ball schnell laufen und kombinierte geschickt durchs Zentrum.

"¿Qué pasa aquí?", hätten wir gefragt, wenn wir denn die Zeit gehabt hätten. Hatten wir aber nicht, denn die Gäste dominierten zunächst das Spiel, während wir uns mit Kontern zu befreien suchten. Das wiederum gelang ausgezeichnet. Nik Afanasjew erzielte bereits in der 7. Minute die Führung. Zehn Minuten später suchte der bedrängte Wolfram Eilenberger den auf der linken Seite durchstartenden Philipp Reinartz, der gekonnt vollendete. In der 23. Minute wurde Friedemann Karig 25 Meter vor dem Tor gefoult. Eilenberger trat zum Freistoß an und verwandelte direkt: 3:0.

Die Geburt von "La Mancha"

Die deutliche Führung war etwas schmeichelhaft, weil die Spanier weiterhin drückten. Immer wieder schickten sie mit scharfen Pässen ihre Stürmer auf die Reise, die aber selten bis in den Strafraum führte. Um nur ein Mitglied der gut stehenden Viererkette zu nennen: Falko Hennig überzeugte an seinem Geburtstag mit couragiertem Zweikampfverhalten und ließ kaum etwas auf seiner linken Seite zu. Doch auch er konnte den Anschlusstreffer nicht verhindern. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es Freistoß für die Spanier. Keeper Hannes Köhler stellte noch die Mauer, da kam schon die Flanke herein, ein spanischer Autor sprang hoch und köpfte den Ball sehenswert in die Maschen: 3:1.

Die zweite Hälfte war geprägt vom körperlichen Spiel beider Seiten. Viele Unterbrechungen verhinderten den Spielfluss. Die deutsche Mannschaft kam dennoch zu einigen Chancen, ließ aber im Abschluss die nötige Konzentration vermissen. Auch die Spanier blieben in der Offensive glücklos und konnten sich nur wenige klare Möglichkeiten herausspielen. So blieb es am Ende bei einem verdienten 3:1. Der Matchplan des für dieses Spitzenspiel reaktivierten Erfolgstrainers Frank Willmann war aufgegangen, sein Kollege Volker Finke war nach Abpfiff dennoch zwiegespalten. Spielerisch war ihm zufolge vor allem die zweite Halbzeit wenig attraktiv gewesen. Beeindruckt zeigte er sich gleichwohl von der emotionalen Qualität des deutschen Teams, das sich in der dritten Halbzeit, voller Stolz über den Sieg gegen diesen starken Gegner, in "La Mancha" umbenannte.

[dfb]

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