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1.9.2023

Auch in der Ferne dem deutschen Fußball ganz nah

Dennis Wagner gehört seit 2017 zum Kreis der Freunde der Nationalmannschaft e.V. (FdN), also zu jenen Menschen, die mit ihrer Unterstützung die Projekte der DFB-Stiftung Sepp Herberger fördern. Der glühende Fan des VfL Borussia Mönchengladbach ist von der verbindenden Kraft des Fußballs überzeugt.

Während ganz Deutschland am 13. Juli 2014 einen Abend voller Euphorie, Glückseligkeit und Jubel erlebte, war Dennis Wagner schon einen Tag weiter. Kurz vor dem Morgengrauen verfolgte der gebürtige Velberter in einer Bar in Hongkong den WM-Triumph des deutschen Teams im Finale gegen Argentinien. „Dort war es aufgrund der Zeitverschiebung beim Anpfiff 3 Uhr morgens, aber die Stimmung war trotzdem gigantisch“, schaut er auf jenen Tag zurück, an dem einige Hundert fröhlich feiernde Deutsche den Verkehr lahmlegten und den Verkehrspolizisten der asiatischen Metropole einige Schweißperlen auf der Stirn bescherten.

Wagner war zwar weit weg von der Heimat, aber im Herzen nahe dran. Und das weder zum ersten noch zum letzten Mal. Als geschäftsführender Gesellschafter der Remscheider BESTAR Steel Group hat er viele Teile der Welt gesehen und unter anderem in Hongkong gelebt.

In Deutschland und den USA zu Hause

Noch immer hat der 51-Jährige mit dem Westen Deutschlands und Atlanta im Südosten der USA ein doppeltes Zuhause. Ein Leben, das nicht nur den Horizont erweitert, sondern auch eine besondere Perspektive auf Deutschland eröffnet. „Die Entfernung sorgt auf jeden Fall dafür, dass man sein Land und sein Nationalteam auf besondere Weise betrachtet und ins Herz schließt“, sagt er. Der eigene Sohnemann sei als kleiner Kicker selbstverständlich auch in den USA im Trikot mit dem Adler auf der Brust zum Fußballtraining gegangen. Oder im Dress der anderen fußballerischen Liebe: Borussia Mönchengladbach.

Wagner kann sich dabei nur zu gut noch an jene Zeiten erinnern, als es gar nicht so einfach war, die Geschicke des europäischen Sports ein paar Tausend Kilometer entfernt im Blick zu behalten. „Man konnte viele Partien nur im Liveticker verfolgen oder anschließend etwas über den Ausgang lesen. Das hat sich zum Glück geändert“, sagt er. Heute kann er dank Online-Streams all das sehen, was ihn bewegt und begeistert. Nichtsdestotrotz übt das Liveerlebnis einen besonderen Reiz auf ihn aus.

Borussia Mönchengladbach im Herzen

„Es ist unglaublich, wie sehr man mitfiebern kann, wie viel Adrenalin man als Zuschauer insbesondere bei einem K.-o.-Spiel ausschüttet“, betont er. Mit der Borussia hat er sich schon auf so manche Tour begeben. Innerhalb der Republik, aber bei Europacup-Spielen eben auch über die Grenzen hinaus. Die Liebe zu dem Klub vom Niederrhein hat er dabei von seinem Vater geerbt. „Ich hatte eigentlich gar keine Chance, Fan von einem anderen Verein zu werden“, erklärt er mit einem Lachen. Der eigene Filius sei bereits mit drei Monaten Mitglied der Borussia geworden – wohlgemerkt als Einwohner Atlantas. Eine Geschichte, der sogar das Vereinsmagazin Fohlenecho einen Artikel widmete. „Inzwischen sind alle Wagners Mitglied“, meint der 51-Jährige, der verheiratet ist und neben dem Sohn noch eine erwachsene Tochter hat.

Seit 2017 bei den FdN

Auf familiären Wegen wandelte er auch 2017 bei seinem Einstieg bei den Freunden der Nationalmannschaft (FdN). Denn sein Vater Hans-Joachim Wagner, den Freunde „Hajo“ rufen, gehört diesem Kreis von Menschen, die mit ihren Spenden die sozialen und gesellschaftlichen Initiativen der DFB-Stiftung Sepp Herberger unterstützen, schon seit vielen Jahren an. „Das ist eine tolle Truppe und der Gedanke, der dahintersteckt, ist ein guter“, so Wagner über die soziale Ausrichtung der FdN.

Der Sport entfalte besondere Kraft, schaffe Verbindungen über soziale, kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg. Dies zu nutzen, um Menschen mit einer schwierigen Vergangenheit, mit Handicap oder Wurzeln in anderen Ländern mit allen anderen zusammenzubringen, sei der richtige Weg. „Daher finde ich es absolut gut, wie die Sepp-Herberger-Stiftung ihre Arbeit angeht und die verbindende Kraft des Fußballs für soziale Projekte nutzt“, macht er deutlich. „Es gibt eben einen Sport, den die ganze Welt liebt. Und das ist der Fußball. Auch wenn das nach viel Idealismus klingt, bin ich davon überzeugt, dass diese Begeisterung die Menschen zusammenschweißt“, sagt Wagner.

Eine gemeinsame Begeisterung

Das funktioniere auf unterschiedlichen Ebenen, im Viertel, in der Stadt, im Land und über nationale Grenzen hinaus. Besonders eindrucksvoll erfahren habe er das, als sein Sohn in den USA begonnen habe zu kicken. „Selbstverständlich sind in der Elternschaft Kontakte entstanden. Man lernt spannende Leute kennen, die mindestens genauso engagiert an der Seitenlinie mitfiebern, wie wir Deutschen“, erklärt er.

Die gemeinsame Begeisterung stärke aber auch bestehende Verbindungen. Damals, 2006, bei der Heim-WM in Deutschland, habe sein Vater den Enkelkindern jede Menge Fanartikel über den großen Teich zukommen lassen. „Und natürlich haben wir das Sommermärchen verfolgt“, schaut er zurück. Jene Wochen, in denen das positive Auftreten der DFB-Elf und die Freude der Deutschen, sich als gute Gastgeber zu präsentieren, die Welt begeisterte und die Republik in eine einzigartige Stimmung versetzte.

„2024 wird ein europäischer Sommer“

„Ich habe mich damals ein wenig geärgert, nicht vor Ort dabei gewesen zu sein“, erläutert er. Und auch die Schlussfolgerung ist klar: „2024 wird für uns ein europäischer Sommer“, blickt er auf die Euro 2024 in Deutschland voraus. „Die Wagners sind auf jeden Fall dabei.“

Und dann gibt es ja noch ein weiteres Großereignis, das erste Schatten vorauswirft: die FIFA-Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA. „Darauf freue ich mich. Im Amerika hat sich in den vergangenen Jahren einiges im Fußball getan. Auch in Atlanta gibt es mit Atlanta United FC mittlerweile einen spannenden Verein und eine immense Fußball-Euphorie“, findet Wagner. Sollte die deutsche Elf 2026 erneut triumphieren, hätte das für ihn besonderen Charme. Anders als 2014 in Hongkong könnte er noch einen langen Abend genießen, wenn in Deutschland schon allmählich der Morgen graut.

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